Mehr Bund für die Hochschulen? Zwei neue Publikationen aus der Reihe „Wissenschaftspolitik im Dialog“

04.08.2014 | BBAW/PM-16/2014

Die interdisziplinäre Arbeitsgruppe Exzellenzinitiative der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gibt mit zwei neuen Publikationen Impulse, wie die deutsche Forschungslandschaft künftig gestaltet werden kann.

Die interdisziplinäre Arbeitsgruppe Exzellenzinitiative der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gibt mit zwei neuen Publikationen Impulse, wie die deutsche Forschungslandschaft künftig gestaltet werden kann. Uwe Schimank diskutiert in seinem Beitrag Hochschulfinanzierung in der Bund-Länder-Konstellation die Frage, ob ein Einstieg in die institutionelle Förderung durch den Bund wirklich sinnvoll ist. Ein weiteres soeben erschienenes Heft zur Integration von universitärer und außeruniversitärer Forschung im Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIH) zeichnet die bisherige Entwicklung der Zusammenführung von Charité-Universitätsmedizin und Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin, also einer jungen institutionellen Bundesförderung, nach.

 

Angestoßen wurde die von der IAG Exzellenzinitiative herausgegebene Reihe „Wissenschaftspo-litik im Dialog“ nach den Entscheidungen über die Fortsetzung der Exzellenzinitiative im Juni 2012 und durch die Feststellung, dass neben dieser Initiative auch die übrigen Bund/Länder-geförderten Programme für die Forschung (Hochschulpakt, Hochschulbau, Pakt für Forschung und Innovation) in den kommenden Jahren enden. Eine Diskussion über die Finanzierung und Gestaltung der deutschen Wissenschaftslandschaft wurde und wird also immer dringlicher.

 

Inzwischen besteht nach den Beschlüssen des Bundes und der Länder vom 26. Mai 2014 mehr Klarheit darüber, wie es nach dem Auslaufen der Pakte weitergehen kann. Dass auch unabhängig von einer Änderung des Art. 91b Grundgesetz Möglichkeiten für eine langfristige Mitfinanzierung des Bundes bei der (Hochschul-)Forschung bestehen, zeigt die Zusammenführung des Max-Delbrück-Zentrums und der Charité–Universitätsmedizin zum Berliner Institut für Gesund-heitsforschung (BIH). Auf dem Gebiet der Systemmedizin ist es so gelungen, außeruniversitäre und universitäre Forschung in einer Einrichtung neuen Typs zusammenzubringen. Der Beitrag von Walter Rosenthal u. a. zeichnet das Zustandekommen und den Stand der Umsetzung bis zum Gründungsvertrag nach.

 

Trotz Artikel 91b Grundgesetz, der eine institutionelle Mitfinanzierung der Hochschulen durch den Bund verbietet, gibt es seit den 1950er Jahren Verflechtungen und Abhängigkeiten zwischen Bund und Ländern in der Hochschulfinanzierung, wie Uwe Schimank sie in einem historischen Rückblick beschreibt. Seine Empfehlung für die Zukunft ist insofern provokativ, als er dem Bund empfiehlt, eher die Projektförderung auszuweiten als in die institutionelle Förderung von Hochschulen einzusteigen.

 

Walter Rosenthal, Annette Grüters-Kieslich, Detlev Ganten, Almut Caspary, Josef Zens: Integration von uni-versitärer und außeruniversitärer Forschung im Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIH). Berlin: BBAW 2014 (= Wissenschaftspolitik im Dialog, 10). ISBN 978-3-939818-46-5; Download unter: http://www.bbaw.de/publikationen/wissenschaftspolitik_im_dialog/BBAW_Wissenschaftspolitik-im-Dialog-10.pdf (PDF, 8MB)

 

Uwe Schimank: Hochschulfinanzierung in der Bund-Länder-Konstellation: Grundmuster, Spielräume und Effekte auf die Forschung. Berlin: BBAW 2014 (= Wissenschaftspolitik im Dialog, 11). ISBN 978-3-939818-48-9; Download unter: http://www.bbaw.de/publikationen/wissenschaftspolitik_im_dialog/BBAW_Wissenschaftspolitik-im-Dialog-11.pdf (PDF, 543KB)
 

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