Wesche
Markus Wesche (Repertorium Fontium Historiae Medii Aevi, BAdW): Beobachtungen eines Quellen-Bibliographen – die «Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters» und das Problem der digitalen Editionen
Seit 1957 trägt die Bayerische Akademie der Wissenschaften bei zur Neubearbeitung des Verzeichnisses aller mittelalterlicher Geschichtsquellen von August Potthast (1824-1898), der «Bibliotheca historica medii aevi». Diese Bearbeitung, das «Repertorium fontium historiae medii aevi», erscheint seit 1962/1967 und wird in diesem Jahre abgeschlossen. Die auf das deutsche Reich des Mittelalters bezüglichen Quellen sind digitalisiert und werden in ergänzter Form seit 2006 in pdf-Dateien zugänglich gemacht («Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters»). Eine Datenbankversion wird zur Zeit vorbereitet.
Die bedeutendste Funktion des Werkes ist die Verzeichnung aller Editionen. Die meisten Textausgaben sind über die großen Quellenkorpora zugänglich, von denen nur der geringste Teil bislang digitalisiert ist. Hier sehen die Bearbeiter der «Geschichtsquellen» spezifische Anforderungen: inhaltlich eine forschungsrelevante Auswahl von Retrodigitalisierungen, seien es Bibliotheks- oder Akademieprojekte; formal Verlinkungen zum spezifischen Ort der jeweiligen digitalen Editionen und kurze URLs zur leichten Verwendung in elektronischen Dokumenten.