Noch am Beginn des 19. Jahrhunderts reichten die Felder und Wiesen der ostpreußischen Güter bis an die Tore Königsbergs. (Gouache von W. Barth, 1809, Ausschnitt, Foto: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin, D. Katz)

Das Projekt untersucht und dokumentiert bäuerliche Lebenswelten in Ostpreußen vom 18. bis in das frühe 19. Jahrhundert an ausgewählten adligen Gutsarchiven.

Das Projekt „Die Spiegelung neuzeitlich-bäuerlicher Lebenswelten in den Akten ostpreußischer Gutsarchive“ wird sich nach der Untersuchung der „Lebenswelten, Erfahrungsräume und politischen Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert“ durch einen Perspektivenwechsel mit den Lebenswelten der bäuerlichen Untertanen im 18. und beginnenden 19. Jahrhundert und damit zunächst einer anderen Facette der Geschichte des Erinnerungsortes Steinort zuwenden. Zudem wird es aber durch eine vergleichende Betrachtung mit anderen ostpreußischen Gütern weit darüber hinausgehen und neue Erkenntnisse über diese historische Kulturlandschaft, die Lebensbedingungen, Wertehorizonte und Beziehungsformen der ländlichen Bevölkerung ermöglichen.

Neben noch unbekannten Quellen des Gutsarchivs Lehndorff-Steinort werden Quellen aus den Guts- und Familienarchiven der Grafen Finck von Finckenstein, zu Dohna und von Schwerin Gegenstand des Forschungsprojektes sein.

Als Ergebnis werden in Form einer wissenschaftlichen Online-Edition erstmals Quellen zu neuzeitlich-bäuerlichen Lebenswelten aus verschiedenen ostpreußischen Gutsarchiven unter kulturgeschichtlichen, sozial- und agrargeschichtlichen Fragestellungen zusammengeführt. Die darauf aufbauende vergleichende Studie wird den Kenntnisstand über die bäuerlichen Lebensverhältnisse in der ostpreußischen Gutsherrschaft deutlich erweitern.

Das Projekt wird durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius gefördert.

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