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Zwei Strophen in Regenbogens "Langem Ton". (Heidelberg, Universitätsbibliothek, Cod. Pal. germ. 350, 65v, um 1350)

Das Projekt erstellt eine Gesamtedition aller in Regenbogens "Langem Ton" überlieferten Meister- und Sangspruchlieder in digitaler und gedruckter Form.

Die unter dem Namen des Spruchdichters Regenbogen überlieferten Töne gehören zu den am häufigsten verwendeten Liedformen des Mittelalters und bilden das wohl größte noch nicht systematisch bearbeitete Feld der Meisterliedüberlieferung. Regenbogens "Langem Ton" kommt in diesem breiten Feld eine besondere Stellung zu. Seine immense Bedeutung zeigt sich in seiner umfassenden Rezeption im 15. und 16. Jh.; von allen Tönen der alten Meister wurde der "Lange Ton" im Meistergesang am häufigsten genutzt. Der Ton bildet mit einer Überlieferung von 829 Strophen in 174 Liedern die umfangreichste Liedsammlung, die mit Regenbogens Namen verbunden ist, und weist unter allen Tönen die größte Bandbreite von Liedgattungen und Themen des Meistergesangs auf. Ein Schwerpunkt liegt auf geistlichen Themen, es finden sich jedoch auch zahlreiche Gedichte mit weltlichem Inhalt.

Trotz der breiten Rezeption im Spätmittelalter ist der "Lange Ton" noch kaum erschlossen. Um dem herrschenden Forschungsdesiderat Abhilfe zu schaffen, erstellt das Projekt eine Gesamtedition der Lieder in Regenbogens "Langem Ton" in digitaler und gedruckter Form. Für die digitale Ressource wird kooperativ die elektronische Editionsplattform des DFG-Projekts "Lyrik des deutschen Mittelalters" benutzt, die sich in besonderem Maße für variant überlieferte Lyrica eignet. Das Ergebnis des digitalen Editionsvorgangs findet sich später in der nach dem Leithandschriftenprinzip erstellten Druckausgabe.

Das Projekt wurde zum 1. Januar 2017 von der Universität Duisburg-Essen übernommen. Die IT-Arbeitspakete des Projekts werden weiterhin an der BBAW erarbeitet. Das Projekt wird von der DFG gefördert und läuft bis zum 31. Mai 2018.
 

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