CMG-LECTURE on ancient medicine 2010

Vortrag

09. Juni 2010

Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Leibniz-Saal, Markgrafenstrasse 38, 10117 Berlin

Prof. Heinrich von Staden analysiert Berichte über Tierversuche, die von griechischen Biologen und Ärzten vom 4 Jhdt. v. Chr. bis zum 2 Jhdt. n. Chr. durchgeführt wurden. Auch ethische Grenzen bei Tierversuchen in der Antike kommen dabei zur Sprache.

CMG-LECTURE on ancient medicine 2010
CMG-LECTURE on ancient medicine 2010

Das traditionsreiche altertumswissenschaftliche Akademienvorhaben „Corpus Medicorum Graecorum / Latinorum“ lädt zur zweiten „CMG-Lecture on Ancient Medicine“ ein. Die Vorlesungsreihe hat zum Ziel, ausgewählte Themenbereiche der antiken Medizin und ihre aktuelle Relevanz einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen.

 

Der diesjährige Gastredner ist Prof. Dr. Heinrich von Staden, Mitglied der American Philosophical Society und der Académie des Inscriptions et Belles Lettres am Institut de France, korrespondierendes Mitglied der British Academy, der Finnischen Akademie und der Akademie in Göttingen. Nachdem er in Tübingen promoviert wurde, lehrte er als Professor für Classics und vergleichende Literaturwissenschaft in Yale, bevor er 1998 an das Institute for Advanced Study in Princeton berufen wurde. Er war Präsident der International Federation of the Societies of Classical Studies und der Society for Ancient Medicine und gilt über das Fach der Antiken Medizingeschichte hinaus als einer der herausragendsten Altertumswissenschaftler unserer Zeit.

 

Wesen und Ausmaß des wissenschaftlichen Experimentierens in der antiken griechischen und römischen Wissenschaft bleiben umstritten. Der Vortrag wird einige der umstritteneren Aspekte herausgreifen und Berichte über verschiedene Tierversuche analysieren, die von griechischen Biologen und Ärzten vom vierten Jh. v. Chr. bis zum zweiten Jh. n. Chr. durchgeführt wurden. Dabei werden die Beweggründe der antiken Wissenschaftler untersucht, der beabsichtigte Zweck ihrer Versuche, ihre Methoden und Resultate und die Auswahl der einheimischen und exotischen Tierarten, an denen die Versuche gemacht wurden. Bedeutsame Veränderungen der sozialen Begleitumstände von Versuchen werden ebenfalls beleuchtet, vor allem der Wandel von einer langen Tradition, solche Experimente nur im privaten Rahmen durchzuführen, hin zu Tierversuchen im öffentlichen Raum, nicht selten vor einer ansehnlichen Zuschauermenge. Schließlich werden auch die ethischen Grenzen und Grenzen anderer Art bei Tierversuchen in der Antike erörtert.

Die Veranstaltung wird durch die Schering Stiftung ermöglicht.
 

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

© 2024 Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften