Die Kommunikations-, Wissens- und Handlungsräume der Henriette Herz (1764 – 1849) Neue Perspektiven auf Leben und Werk

Interdisziplinäre Tagung

21. - 23. Juni 2015

Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Einstein-Saal, Jägerstrasse 22/23, 10117 Berlin

Im Nachklang des 250. Geburtstages von Henriette Herz werden mit der Tagung neue und differenzierte Perspektiven auf ihr Leben und Werk eröffnet. Ausgehend von neuen Forschungsansätzen, u.a. zur jüdischen Aufklärungsbewegung und literarischen Geschlechterforschung, stehen ihre Handlungsräume im Zentrum der interdisziplinären Diskussion.

Die Kommunikations-, Wissens- und Handlungsräume der Henriette Herz (1764 – 1849) Neue Perspektiven auf Leben und Werk
Die Kommunikations-, Wissens- und Handlungsräume der Henriette Herz (1764 – 1849) Neue Perspektiven auf Leben und Werk

Im Nachklang des 250. Geburtstages von Henriette Herz werden mit der Tagung neue und differenzierte Perspektiven auf ihr Leben und Werk eröffnet. In Erweiterung des sowohl in der populären Wahrnehmung als auch in der Forschung vorherrschenden Rezeptionsmusters als „Berliner Salonière“ und „Schöne Jüdin“ stehen die Kommunikations-, Wissens- und Handlungsräume, in denen sich Henriette Herz bewegte und die sie zugleich selbst schuf bzw. mitprägte, im Zentrum der interdisziplinären Diskussion.


Ausgehend von neuen Forschungsarbeiten aus dem Bereich der jüdischen Aufklärungsbewegung (Haskala), zum deutsch-jüdischen Akkulturationsprozess in Berlin, zur kritischen Salonforschung und zur literarischen Geschlechterforschung rücken vielfältige, bisher nur marginal berücksichtigte, literarische und gesellige Aspekte in den Mittelpunkt. Dabei gilt es vor allem, das nur partiell bekannte und von späteren Herausgebern stark bearbeitete Werk der Henriette Herz zu rekonstruieren und aktuelle wissenschaftliche Zugänge zu dessen Erforschung zu ermöglichen. Das Bild von Henriette Herz als Symbolfigur der Berliner Kultur- und Geistesgeschichte soll so um wesentliche Aspekte erweitert werden.

 

Anmeldung

Ihre Anmeldung richten Sie bitte an: kschrein@uni-potsdam.de
Der Eintritt ist frei.

 

Weitere Informationen unter:www.uni-potsdam.de/germanistik 

21. Juni 2015

Universität Potsdam | Campus Am Neuen Palais | Foyer Haus 11


18.00 Uhr: Begrüßung
Hannah-Lotte Lund

Ulrike Schneider

Ulrike Wels

 

Sina Rauschenbach

Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft, Universität Potsdam; Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg


Stefanie Stockhorst

Institut für Germanistik, Universität Potsdam
 

Anna Dorothea Ludewig

Moses Mendelssohn Zentrum
 

Eröffnungsvortrag

Henriette Herz’s Conversion Revisited:Conviction, Secrecy and Economy
Deborah Hertz

San Diego



22. Juni 2015

Einstein-Saal der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften | Berlin


9.30 Uhr: Begrüßung
Günter Stock

Präsident, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften


Christina von Braun

Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg
 

10.00 – 12.30 Uhr
I: Die geistesgeschichtlichen Wurzeln – Die Haskala und ihre Vertreter als „Väter“ und Gäste der „Salons“

Moderation: Yael Kupferberg
 

Die Töchter der Haskala. Die jüdischen Salonièren von Berlin aus der Perspektive der jüdischen Aufklärung

Christoph Schulte

Potsdam



Kaffeepause: 10.30 – 10.45 Uhr
 

Marcus Herz als jüdischer Arzt

Eberhard Wolff

Zürich

„edle Frauen, zärtliche Gattinnen, verständige Mütter und kluge Hauswirtinnen“. Erste Schritte und Konzepte zur Reform
jüdischer Frauenbildung und Mädchenerziehung zur Zeit der Berliner Haskala

Uta Lohmann

Hamburg

Mittagspause: 12.30 – 13.30 Uhr
 

13.30 – 15.00 Uhr
Moderation:Sina Rauschenbach

Sephardisches Judentum, jüdische Aufklärung und bürgerliche Verbesserung der Juden

Carsten Schapkow

Oklahoma

 

Henriette und die Portugusade oder Erinnerungen an eine unbekannte Vergangenheit
Michael Studemund-Halévy

München und Wien

Kaffeepause: 15.00 – 15.15 Uhr


15.15 – 16.30 Uhr
II: Gesellschaftliche und kulturelle Handlungsspielräume des Emanzipationsprozesses – Literarische und gesellige Aspekte

Moderation: Elke-Vera Kotowski
 

Das Projekt der Aufklärung und der Tugendbund

Liliane Weissberg

Philadelphia
 

„ich habe so viele sonderbare Menschen hier“ – Literarische „Partheiungen“ und Vergesellschaftungsformen
im Hause Herz

Hannah Lotte Lund

Berlin

Kaffeepause: 16.30 – 16.45 Uhr
 

16.45 – 18.00 Uhr
III: Deutsch-jüdische und christlich-jüdische Kommunikationsräume in Berlin

Moderation: Irene Diekmann
 

„..., daß unsere Töchter in den größeren Städten vor der Verderbtheit und Ueberbildung sich hüten ...“. Geschlechterbilder von Jüdinnen und Juden im Kontext der Auseinandersetzungen um ihre bürgerliche Emanzipation (1815 – 1819)

Werner Treß

Berlin

Das religiöse Selbstverständnis und die Konversion der Henriette Herz
Ulrike Wels

Potsdam



23. Juni 2015

Einstein-Saal der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften | Berlin
 

10.00 – 12.00 Uhr
IV: Deutsch-jüdische und christlich-jüdische Kommunikationsräume – in Berlin und von Berlin nach Europa

Moderation: Elke Lösel


Henriette Herz und die Humboldts

Ute Tintenmann

Berlin

 

„... die freundlichsten und zartesten Bezüge zugleich durch Bildung und Freiheit begünstigt“ – Karl August Varnhagen und Henriette Herz

Nikolaus Gatter

Köln


„wie können sie nur so grausam sein selbst sprechend schweigsam zu bleiben“. Henriette Herz’ Wirken in den
intellektuellen Netzwerken am Beispiel ihrer Briefe an Immanuel Bekker

Anne Baillot und Selma Jahnke

Berlin

Mittagspause: 12.00 – 13.30 Uhr
 

13.30 – 15.15 Uhr
Moderation: Joachim Rees


Göttinnendämmerung: Henriette Herz und ihre Welt in den 1830er Jahren

Paola Ferruta

Paris und Berlin


Die Erinnerungen der Henriette Herz: Bekenntnisse und Memoiren
Marjanne E. Goozé

Athens

15.30 Uhr „Auf einen Tee bei Mendelssohns“
Kaffeepause mit Besuch der Mendelssohn-Remise


16.15 – 18.00 Uhr
V: Rezeptionsgeschichte – Die Reduktion auf die „Salonière“ und das Bild der „Schönen Jüdin“

Moderation: Irmela von der Lühe

 

Die „schöne Jüdin“ Henriette – Literarische Rezeptionen der Berliner Salonièren
Anna-Dorothea Ludewig

Potsdam
 

Frauen als Dichterinnen – Ludwig Geigers literaturhistorische Einordnungen der Salonièren
Ulrike Schneider

Potsdam

Abschlussdiskussion

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