RAUMÄNDERUNG | Die Papyrusbibliothek von Herculaneum. Ein Beispiel für altertumswissenschaftliche Langzeitforschung mit zukunftsträchtiger Technologie

Jahresvortrag des Zentrums Grundlagenforschung Alte Welt

23. Februar 2024

Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Leibniz-Saal, Markgrafenstraße 38, 10117 Berlin

Die antike Stadt Herculaneum wurde unter dem vulkanischen Material des katastrophalen Vesuvausbruchs im Jahre 79 n. Chr. vollständig begraben. Sie blieb hermetisch versiegelt bis ins 18. Jh., als unter anderem etwa 1000 karbonisierte Buchrollen zum Vorschein kamen.

Zur Öffnung und Lesung der verkohlten Papyrusrollen, in denen hauptsächlich philosophische Texte enthalten sind, kamen im Laufe ihrer Erforschung verschiedenste mechanische Technologien zum Einsatz. Schlimmstenfalls führten diese zum Totalverlust. Doch auch die erfolgreicheren Methoden konnten keine der Rollen vollständig wiedergewinnen. Und ca. 500 Buchrollen sind weiterhin ganz oder teilweise ungeöffnet. In jüngster Zeit aber gibt modernste digitale Technologie im Zusammenspiel mit maschinellem Lernen Hoffnung, mit nichtinvasiven Methoden verlustfrei an bislang noch verborgene Texte zu gelangen.

Der Vortrag von Jürgen Hammerstaedt (Universität zu Köln) soll Einblick geben in wichtige Stationen und Entwicklungen der seit mehr als zweieinhalb Jahrhunderten laufenden und noch immer zukunftsträchtigen Erforschung dieses einzigartigen Kulturguts.


Franziska Urban
Veranstaltungskoordinatorin
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