Das zehnjährige Jubiläum dieser „Jahrhunderterwerbung“ (H. Parzinger) soll Anlass sein, auf die bisher geleistete Erschließungs- und Editionsarbeit zurückzublicken. Im Zentrum von Vortrag, Lesung und Gespräch wird die bei J. B. Metzler erschienene, vollständige Ausgabe des ersten Tagebuchbandes „Von Spanien nach Cumanà (1799/1800)“ stehen, die im Rahmen des Akademienvorhabens „Alexander von Humboldt auf Reisen – Wissenschaft aus der Bewegung“ erarbeitet wurde.
Die Amerikareise Alexander von Humboldts und Aimé Bonplands fand in den Jahren 1799 bis 1804 statt. Sie führte von Spanien über die Kanarischen Inseln zum südamerikanischen Kontinent. Dort ging die Reise zunächst zum Orinoco und dann weiter nach Kuba und durch das Terrain der heutigen Länder Kolumbien, Ecuador, Peru, Mexiko und die Vereinigten Staaten. Es ist ein großes Glück, dass die Tagebuch-Aufzeichnungen dieser weltberühmten Reise in neun gebundenen Reisejournalen überliefert sind – und zwar mitten in Berlin. Die Lesung der Schauspielerin Nina West wird zeigen, auf welchem literarischen Niveau die spannenden und unterhaltsamen Reiseschilderungen von Humboldt verfasst wurden. Die Amerikanischen Reisetagebücher geben aber auch einen Einblick in die Breite des Forschungs- und Interessenspektrums Alexander von Humboldts: Es umfasst alle Felder der Naturforschung ebenso wie die Lebensweise der indigenen Bevölkerung und die politischen Verhältnisse in den Kolonien Spaniens. Diese Themenvielfalt und der Umstand, dass diese Reise als eine private Unternehmung zweier Forscher durchgeführt wurde, geben ihr und den Tagebüchern ihren außergewöhnlichen Stellenwert.
Mit Achim Bonte (Generaldirektor der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz), Akademiemitglied Ottmar Ette, Carmen Götz (BBAW), Tobias Kraft (BBAW) und Oliver Schütze (Verlag J. B. Metzler).
Eine Anmeldung ist erforderlich unter: pretix.eu/StaatsbibliothekZuBerlin/AvHumboldt/