Wissenschaft und Geselligkeit - Friedrich Schleiermacher in Berlin 1796-1802

06. Juli 2007

BBAW Berlin, Einstein-Saal

Programm

Wissenschaft und Geselligkeit

Friedrich Schleiermacher in Berlin 1796–1802

Symposion am 6. Juli 2007, 13:30 Uhr bis 19:00 Uhr


Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften,

Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Einstein-Saal

Jägerstr. 22/23, 10117 Berlin

 

Programm

13:30          Wilhelm Vosskamp (Köln): Begrüßung

13:50          Andreas Arndt (Berlin): Eine literarische Ehe. Schleiermachers Wohngemeinschaft mit Friedrich Schlegel 

14:40          Simon Gerber (Berlin): Seelsorge ganz unten. Der Charité-Prediger

15:30          Kaffeepause

15:50          Doris Reimer (Marbach): Schleiermacher und Georg Andreas Reimer. Zum Beginn einer lebenslangen Freundschaft und Verlagsbeziehung

16:40          Ursula Klein (Berlin): Schleiermacher und der Chemiekult in Berlin 

17:30          Wolfgang Virmond (Berlin): „Der Mensch ist eine Ellipse“. Geschlechterverhältnisse bei Schleiermacher um 1800

18:20          Empfang

 

Das kulturelle Leben in Berlin um 1800 ist – neben den Institutionen der Bildung, Kunst und Wissenschaft – geprägt durch gelehrte und literarische Vereinigungen, Salons und einen umfänglichen privaten Vorlesungsbetrieb, der sich über alle Zweige der Wissenschaften erstreckt. Mit seiner 1796 erfolgten Berufung zum reformierten Prediger an der Charité tritt der Theologe und Philosoph Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher (1768–1834) in diese Welt ein, in der er bald heimisch und die ihm zum Lebenselement wird. Hier befreundet er sich u.a. mit Friedrich Schlegel, ist Gast im Salon der Henriette Herz und begründet die lebenslängliche Freundschaft mit dem Verleger Georg Andreas Reimer. Mit seinem anonym publizierten Versuch einer Theorie des geselligen Betragens (1799) wird Schleiermacher zum Theoretiker des geselligen Lebens in Berlin, das für ihn als selbstzweckhafte Sphäre neben dem Geschäftsleben steht und worin die Frauen „die Stifter der besseren Gesellschaft werden“. Wissenschaft und Geselligkeit sind die Pole des Schleiermacherschen Lebens in Berlin, wobei die Wissenschaft nicht nur das „Symphilosophieren“ im frühromantischen Freundeskreis umfasst, sondern auch die Teilnahme etwa an den chemischen Vorlesungen Klaproths und nicht zuletzt die theologische Reflexion seiner Tätigkeit als Prediger an der Charité.

Die Edition des Briefwechsels im Rahmen der Kritischen Schleiermacher-Gesamtausgabe hat die Zeit des Aufenthaltes in Berlin 1796–1802 quellenmäßig neu erschlossen und das bisherige Bild korrigiert und vervollständigt. Auf dieser Grundlage soll das Symposion grundlegende Aspekte des wissenschaftlichen und geselligen Lebens Schleiermachers in Berlin beleuchten und auch den Spuren nachgehen, die es in seiner weiteren Biographie hinterlassen hat.



Veranstalter

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Schleiermacherforschungsstelle

(Schleiermacher: Kritische Gesamtausgabe)
 

Wissenschaftliche Leitung

Andreas Arndt             arndt@bbaw.de

Veranstaltungszeitraum:

13.30 - 19.00 Uhr

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