Die BMBF-geförderte Nachwuchsgruppe untersuchte in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung die zunehmenden technischen Möglichkeiten der Datenerhebung und -auswertung von wissenschaftlicher Leistung und ihre Folgen für das Verständnis von wissenschaftlicher Praxis.

Forschungsinformation und damit verbundene Leistungsmessung sind ein wichtiger Faktor im Diskurs über Qualitätssicherung in der Wissenschaft. Die Generierung von empirisch gesichertem Wissen über Forschungsleistung ist jedoch voraussetzungsvoll. Genutzt werden dazu zunehmend technische Infrastrukturen – vor allem von kommerziellen Anbietern –, die vorliegende Daten in Datenbanken aufbereiten und Instrumente zur Verfügung stellen, die daraus steuerungsrelevantes Wissen generieren sollen.

Im Mittelpunkt des Projekts stand die Entwicklung dieser „research analytics“. Es ging der Frage nach, welche Daten hier auf welche Weise zur Nutzung bereitgestellt werden und welches Verständnis von wissenschaftlicher Praxis sich auf diese Weise in den kontinuierlich weiterentwickelten technischen Infrastrukturen der Datenerhebung und -auswertung zeigt.

Das Projekt ging dabei über eine Kritik des Aufbaus und Einsatzes von bibliometrischen Datenbanken und ihrer Indikatorik hinaus. Es nahm stattdessen die technischen Infrastrukturen der wissenschaftlichen Leistungsmessung als Ganzes in den Blick. Es fragte danach, wie Datenerhebungs- und -nutzungsinfrastrukturen die Leistungsmessung mitgestalten und was als wissenschaftliche Leistung beobachtet und bewertet werden kann.

Das Projekt bestand aus einem qualitativ und einem quantitativ ausgerichteten Teilprojekt. Basierend auf der Infrastruktur des Kompetenzzentrums Bibliometrie wurde in dem quantitativ ausgerichteten Teilprojekt am Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung mittels eines „reverse engineering“ untersucht, wie und worin sich die Infrastrukturen unterschiedlicher Anbieter in ihren Aussagen über wissenschaftliche Leistung unterscheiden.

In dem qualitativ ausgerichteten Teilprojekt lag der Fokus auf der Nutzerorientierung der Anbieter dieser Infrastrukturen, indem sowohl nach den angebotenen Nutzungsmöglichkeiten als auch nach den anvisierten Nutzerinnen und Nutzern gefragt wurde.

Zusammengenommen war es das Ziel des Projekts, die Annahmen zu untersuchen, die in den Datenbanken und entsprechenden Nutzungsinstrumenten über das angelegt sind, was wissenschaftliche Leistung darstellt.

Laufzeit: November 2020 – Dezember 2022

Das Projekt wird am Weizenbaum-Institut fortgeführt. 

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