Es konnten erfolgreich Mittel für das Neuvorhaben ab 2011 im Akademienprogramm eingeworben werden. Das Vorhaben soll die Gesamtausgabe der Schriften Immanuel Kants, die 1894 von der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften in Angriff genommen wurde, zu einem wesentlichen Abschluss bringen. Damit soll die Ausgabe wieder die internationale Referenzausgabe für die wissenschaftliche Forschung werden.

 

Die ab 1900 veröffentlichten Bände von „Kant’s gesammelten Schriften“ – späterhin teils in zweiter, veränderter Auflage in mehrfachen photomechanischen Nachdrucken erschienen – wurden in vier Abteilungen gegliedert:
 

  • Werke (Bde. I–IX)
  • Briefwechsel (Bde. XX–XIII, Nachtrag in Bd. XXIII)
  • Handschriftlicher Nachlass (Bde. XIV–XXIII)
  • Vorlesungen (Bde. XXIV–XXIX, noch nicht abgeschlossen)
     

Seit 2002 war die Gesamtausgabe der Schriften Kants ein Akademienvorhaben der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Mit der Übernahme in die Verantwortlichkeit der Berlin-Brandenburgischen Akademie hatte sich auch ein Wunsch der Göttinger Akademie der Wissenschaften erfüllt. Die Kant-Arbeitsstelle in Potsdam konzentrierte sich zu Beginn auf drei Vorhaben: die Neuedition der „Critik der reinen Vernunft“, der „Critik der practischen Vernunft“ und der „Critik der Urtheilskraft“ (Abteilung I), die Neutranskription und elektronische Publikation des unter dem Titel „Opus postumum“ bekannt gewordenen Nachlasswerks Kants (Abteilung III) und die Edition der Kantischen Vorlesung über „Physische Geographie“ (Abteilung IV). Der erste von zwei Teilbänden dieser Nachschriften liegt seit 2009 vor (Band XXVI.1), der zweite Teilband ist 2020 erschienen (Band XXVI.2).

 

Gegenwärtig konzentrieren sich die Arbeiten auf die Neuedition von Kants Nachlasswerk, des sogenannten „Opus postumum“, in den Bänden XXI und XXII, auf eine separate Ausgabe sämtlicher Vorlesungsnachschriften von Johann Gottfried Herder sowie auf die Edition eines neuen Schlussbandes der Abteilung III, „Handschriftlicher Nachlass“, mit folgendem Inhalt: seit 1955 aufgefundene und bisher nicht in der Akademie-Ausgabe enthaltene „Lose Blätter“, Kants handschriftliche Notate in seinem erst 2002 aufgefundenen Handexemplar von Alexander Gottlieb Baumgartens „Metaphysica“  in der 3. Auflage von 1750, der nicht zum Nachlasswerk gehörende Manuskriptbestand des „Opus postumum“ sowie die vormals in Abteilung I (Band I) abgedruckte Dissertation „De Igne“ von 1755.

 

Ergänzt wird das Akademienvorhaben wird durch das DFG-Projekt: Neuedition der Abteilung I, „Werke“, der Akademie-Ausgabe von „Kant’s gesammelten Schriften“. In diesem Projekt werden die insgesamt 69 Texte in Verantwortung von 22 externen Herausgebern, nationalen und internationalen Kant-Forscherinnen und -Forschern, auf dem Stand der aktuellen Editionsphilologie und Forschung neu ediert.

 

Das gemeinsame Ziel beider Projekte besteht in der Sicherung, Erschließung und Vergegenwärtigung eines bedeutsamen kulturellen Erbes – des Œuvres Immanuel Kants.

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