Altorientalistin Eva Cancik-Kirschbaum zum Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gewählt

14.06.2013 | BBAW/PM12/2013

In ihrer heutigen Sitzung wählten die Ratsmitglieder der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften die Altorientalistin Eva Cancik-Kirschbaum als Ordentliches Mitglied in die Geisteswissenschaftliche Klasse. Zum Mitglied kann berufen werden, wer sich durch herausragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet hat.

In ihrer heutigen Sitzung wählten die Ratsmitglieder der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften die Altorientalistin Eva Cancik-Kirschbaum als Ordentliches Mitglied in die Geisteswissenschaftliche Klasse. Zum Mitglied kann berufen werden, wer sich durch herausragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet hat.

 

Die Forschungsinteressen von Eva Cancik-Kirschbaum gelten mit Altvorderasien zwischen dem 4. Jahrhundert v. Chr. und der Spätantike einem sehr vielfältigen Kulturraum der Alten Welt. Sie versteht die Altorientalistik als integralen Teil der Altertums-, Literatur- und historischen Kulturwissenschaften. Grundlage ihrer Forschungen ist eine präzise archäologische und editorische Fundamentierung ihrer historischen Arbeiten. Schon während ihrer Ausbildung hat sie regelmäßig an Grabungen in Griechenland, Italien und Syrien teilgenommen. Die Edition von Schriftfunden aus Ausgrabungen im Vorderen Orient ist seit jeher ein Schwerpunkt ihrer Arbeit. So ist sie u.a. als Grabungsphilologin am Projekt zur Aufarbeitung der Funde aus den Grabungen der Deutschen Orientgesellschaft in Assur beteiligt. Inhaltliche Schwerpunkte ihrer Forschungen sind die Geschichte und Kultur der Assyrer, Untersuchungen zur Geschichte des frühen Staats, Wirtschafts- und Sozialgeschichte des 2. und 1. Jahrtausends sowie Wissenschafts- und Ideengeschichte der altorientalischen Kulturen. Über Fragen der Rezeptions- und Fachgeschichte integriert sie Forschungen zum 19. und frühen 20. Jahrhundert. Gegenwärtig leitet sie u.a. ein binationales Projekt zur Historischen Geographie sowie Forschungen zur alten Metropole Babylon. Zu ihrem wissenschaftlichen Œuvre gehören neben der Dissertation und Arbeiten über Assyrien u.a. zwei Sammelbände zur historischen Geographie Obermesopotamiens und zur Wissenskultur in Orient und Okzident.

 

Eva Cancik-Kirschbaum, Jg. 1965, hat Altorientalistik, Klassische Archäologie, Vorderasiatische Altertumskunde und Semitistik in Tübingen, Rom und Berlin studiert (1984-1990). 1994 wurde sie promoviert, 2002 hat sie sich für das Fach Altorientalistik habilitiert. 1996-2001 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Altorientalistik der Freien Universität Berlin, anschließend bis 2003 in der Forschungsgruppe „Bild – Schrift – Zahl“ am Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik der Humboldt-Universität zu Berlin. 2002 war sie Directeur d’Études invité an der Sorbonne in Paris. Seit 2003 ist sie Ordinaria für Altorientalistische Philologie und Geschichte an der Freien Universität Berlin. Studienaufenthalte führten sie nach Rom und Cambridge, Gastprofessuren an das Collège de France, Paris und nach Zaragoza.

 

Sie war und ist wesentlich an Konzeption, Planung und Organisation des Exzellenzclusters TOPOI beteiligt, ist Sprecherin des Berliner Antike-Kollegs und gehört seit Längerem dem Zentrum Grundlagenforschung „Alte Welt“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften an.

 

Neben Eva Cancik-Kirschbaum wurden sechs weitere Mitglieder dazu gewählt: Harald Bolt, Martin Korte, Max Löhning, Petra Schwille, Klaus Sedlbauer, Peter Seeberger. Damit gehören der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften 170 Ordentliche und 89 entpflichtete Ordentliche Mitglieder sowie 70 Außerordentliche Mitglieder an. Die Akademie wählt ihre Mitglieder aus allen Wissenschaftsgebieten und aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus dem Ausland.
 

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