Helmut Cölfen, Professor für Physikalische Chemie, erhält den Akademiepreis 2013 der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

31.05.2013 | BBAW/07/2013

Der Akademiepreis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften für herausragende wissenschaftliche Leistungen geht in diesem Jahr an Prof. Dr. Helmut Cölfen. Der Preis wird ihm am 15. Juni 2013 auf der Festveranstaltung der Akademie zum Leibniztag verliehen. Die Akademie ehrt Helmut Cölfen für seine bahnbrechenden Forschungsergebnisse im Bereich der Kristallisation, die bestehende Theorien überholt und Grundlagen für neue internationale Forschungsgebiete geschaffen haben.

Der Akademiepreis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften für herausragende wissenschaftliche Leistungen geht in diesem Jahr an Prof. Dr. Helmut Cölfen. Der Preis wird ihm am 15. Juni 2013 auf der Festveranstaltung der Akademie zum Leibniztag verliehen. Die Akademie ehrt Helmut Cölfen für seine bahnbrechenden Forschungsergebnisse im Bereich der Kristallisation, die bestehende Theorien überholt und Grundlagen für neue internationale Forschungsgebiete geschaffen haben. Der seit 1996 verliehene Akademiepreis ist 2013 erstmals mit einem Preisgeld von 50.000 Euro dotiert.


Helmut Cölfen, geboren 1965, hat Chemie an der Gerhard Mercator Universität Duisburg studiert, wo er 1993 mit summa cum laude promovierte. Von 1991 bis 1993 war er dort Forschungsassistent für Angewandte Physikalische Chemie. Nach der Promotion wechselte er für einen Post Doc Aufenthalt an das National Centre for Macromolecular Hydrodynamics in Nottingham. 1995 ging er an das Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung, wo er sich 2001 habilitierte. Daneben war er auch als Privatdozent an der Universität Potsdam tätig und wurde 2010 als Professor für Physikalische Chemie an die Universität Konstanz berufen.

 

Helmut Cölfen gilt weltweit als führender Forscher im Bereich der Kristallisation. Den Grundstein für seine Forschung legte Cölfen in seiner Ausbildung als physikalischer Chemiker. Bereits als junger Forscher konnte er international anerkannte Durchbrüche erzielen. Seine fächerübergreifende Grundlagenforschung deckt neben der Chemie auch die Bereiche der Physik und Biologie ab. Er ist ein herausragender Wissenschaftler in den Bereichen Kristallisation, Biomineralisation, selbstorganisierte Mineralien, Hybridmaterialien und hochaufgelöste Analyse von Nanopartikeln und Makromolekülen. Bemerkenswert sind seine jüngeren Arbeiten auf dem Gebiet von Kristallisationsmechanismen. Cölfen entdeckte, dass ein Kristallisationsprozess nicht nur, wie seit dem 19. Jahrhundert anerkannt, über die Fusion von Atom/Molekül-Baueinheiten stattfindet, sondern auch durch die gerichtete Fusion von nanopartikulären Einheiten ablaufen kann. Seine Ergebnisse veränderten die moderne Sichtweise der Kristallisation und fanden vielfältige Anwendungen in der theoretischen und der angewandten Forschung. Bedeutend war auch seine Entdeckung von stabilen Prenukleationsclustern, einer Erweiterung von nichtklassischen Spezies von Kristallwachstum auf die Nukleations- und Prenukleationsphase, die nach allen Theorien der Kristallisation nicht existieren sollten.

 

Seine Entdeckungen haben bestehende Theorien überholt und neue Paradigmen an ihre Stelle gesetzt. Mit seiner Pionierarbeit hat Helmut Cölfen ein international intensiv bearbeitetes Forschungsgebiet eröffnet.

 

Seine bedeutende Stellung wird durch die internationale Anerkennung seiner Forschungsergebnisse unterstrichen. Helmut Cölfen erhielt u.a. den Studienabschlusspreis des Fonds der Chemischen Industrie (1993) und den Dr. Hermann Schnell Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker für den besten Nachwuchswissenschaftler in der Polymerforschung (2000). 2006 hielt er die Steinhofer Vorlesung in Freiburg und wurde 2011 in die Thomson Reuters ISI sowie Times Higher Education Index-Liste der Top-100 Chemiker weltweit in den Jahren 2000-2010 aufgenommen.


Der mit 50.000 Euro dotierte Akademiepreis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften kann jährlich verliehen werden. Bisherige Preisträger sind u. a. Bernhard Schölkopf, Martin Mulsow, Michael Kramer, Matthias Staudacher und Milos Vec.

 

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