Der literarische Orient zwischen Wissenschaft und Imagination im 19. Jahrhundert. Tagung aus Anlass des 200. Geburtstages von Karl Richard Lepsius

Tagung

17. Dezember 2010

Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Leibniz-Saal, Markgrafenstraße 38, 10117 Berlin

Im 19. Jahrhundert wird die wissenschaftliche Erforschung des Orients entschieden vorangetrieben. Parallel dazu entfaltet sich in Literatur und Kunst ein Orientalismus, der der Wissenschaft zwar wesentliche Anregungspotentiale verdankt, das Bild des Orients aber nach wie vor nach den Spielregeln der Einbildungskraft entwirft. Den literarischen Orient im Spannungsverhältnis von Wissenschaft und Imagination skizziert diese Tagung.

Der literarische Orient zwischen Wissenschaft und Imagination im 19. Jahrhundert. Tagung aus Anlass des 200. Geburtstages von Karl Richard Lepsius
Der literarische Orient zwischen Wissenschaft und Imagination im 19. Jahrhundert. Tagung aus Anlass des 200. Geburtstages von Karl Richard Lepsius

Der 200. Geburtstag von Karl Richard Lepsius (1810–1884), einer der bedeutendsten Ägyptologen seiner Zeit, gibt den Anlass, über die Orientbilder des 19. Jahrhunderts nachzudenken. Lepsius hat, auch auf der Grundlage einer großen Expedition nach Ägypten und Nubien (1842–1845), auf entscheidende
Weise zur Verwissenschaftlichung der Beschäftigung mit dem Orient beigetragen.
 

Wie aber reagierten die Künste, die noch lange im Banne der Orient-Phantasmen des 18. Jahrhunderts und der Romantik standen, auf die raschen Fortschritte der wissenschaftlichen Erforschung des Orients? Der literarischen Neuvermessung des Orients im Spannungsfeld von poetischer Imagination und wissenschaftlicher Erkundung geht die Tagung anhand exemplarischer Einzelstudien nach, die ein weites Gattungsspektrum – vom Reisebericht zum Gedicht – einbeziehen. Denn der Orientalismus des 19. Jahrhunderts in den Künsten verdankt zwar der Wissenschaft wesentliche Anregungspotentiale, entwirft aber das Bild des Orients nach wie vor weitgehend nach den Spielregeln der Einbildungskraft.

 

 

PROGRAMM

 

10.00 Uhr

Grußwort
Günter Stock
Akademiepräsident


10.05 Uhr

Karl Richard Lepsius und die Preußische Akademie der Wissenschaften
Rainer Lepsius
Akademiemitglied


10.30 Uhr

Der literarische Orient zwischen Wissenschaft und Imagination im 19. Jahrhundert
Einführung
Ernst Osterkamp
Akademiemitglied, Humboldt-Universität zu Berlin


10.45 Uhr

Später Orientalismus
Zu Eduard Bendemanns Gemälde „Wegführung der Juden in die babylonische Gefangenschaft“
Christian Scholl
Universität Göttingen


11.15 Uhr

Diskussion
 

11.45 Uhr

Zwischen Imagination und Repräsentation
Die Vorstellung Ägyptens in Christian Karl Josias von Bunsens „Ägyptens Stelle in der Weltgeschichte“
Michael Weichenhan
Humboldt-Universität zu Berlin


12.15 Uhr

Diskussion


12.30 Uhr

Mittagspause
 

14.00 Uhr

„Die Stimme vom Gitter“
Annette von Droste-Hülshoff „Klänge aus dem Orient“
Mirjam Springer
Westfälische Wilhelms-Universität, Münster


14.30 Uhr

Der Orient als Biedermeier
August von Platens episches Gedicht „Die Abbassiden“
Ernst Osterkamp
 

15.00 Uhr

Diskussion
 

15.30 Uhr

Kaffeepause
 

16.00 Uhr

Ägypten in den Reiseberichten vonHermann Pückler-Muskau
Reflexionen zur Beschreibung von Ägypten und dem Orient und die literarische Fehde mit Eduard Rüppell
Sylvia Peuckert
Frankfurt
 

16.30 Uhr

Ex oriente Dulk
Orientalisierung der Bibel in der Dramatik des 19. Jahrhunderts
Andrea Polaschegg
Humboldt Universität zu Berlin


17.00 Uhr

Diskussion

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

© 2024 Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften