 
				Im Zentrum der Handlung des Romans „Flegeljahre“ stehen Zwillinge: Der eine, Walt, ist ein in die Liebe verliebter Ästhet und wohlerzogener Sohn; der andere, Vult, hat aufgrund seiner düsteren Neigungen das elterliche Haus früh verlassen und zieht als Querflötenspieler durch die Lande. Walt, so heißt es bei Jean Paul, zeichnet sich durch ein „gläubiges, verschämtes, überzartes, frommes, gelehriges und träumerisches Wesen aus“, während Vult ein Spitzbube sei, der sich gern mit dem „halben Dorfe rauft.“ Nach vielen Jahren begegnen sich die Zwillinge wieder und beginnen die Arbeit an einem gemeinsamen Roman. Da begegnet ihnen eine junge Dame namens Wina, in die sich beide verlieben …
Mit seinem szenisch-musikalischen Werk „Flegeljahre“ hat Stefan Litwin ein abendfüllendes Melodram realisiert, in dessen Verlauf die beiden Pianisten in verschiedene Rollen schlüpfen und der Sprecher Ulrich Noethen zum Musiker wird. Der musikalisch-poetische Abend mit humorvollen Dialogen, Naturbeschreibungen und träumerischen Passagen lädt dazu ein, sich auf eine Reise in die Welt des Jean Paul zu begeben.
Der hochkarätige Abend konnte nur dank Beiträgen der Stiftung Preußische Seehandlung und von zahlreichen privaten Geldgebern realisiert werden. Besonderer Dank geht hier für seine Bemühungen an Stefan Hain.