Das Vorhaben hatte die Aufgabe, die "Gesammelten Werke" des Philosophen, Philosophiehistorikers und Religionsphilosophen Ludwig Feuerbach (1804-1872) in 22 Bänden herauszugeben.

 

Band 1-12: Schriften

Die Bände 1 bis 12 enthalten die zu Lebzeiten Feuerbachs erschienenen Schriften (Werke, kleinere Schriften, Zeitschriftenaufsätze, Lexikonartikel und Rezensionen) in chronologischer Abfolge, bisher erreichbarer Vollständigkeit und Authentizität. Mit Ausnahme weniger Fragmente, die in den Nachlaßbänden Berücksichtigung finden, sind zu den zu Lebzeiten Feuerbachs veröffentlichten Schriften keine Handschriften überliefert, so daß jeweils die Erstdrucke Grundlage der Textgestalt bilden. Über alle Textbearbeitungen durch den Autor bei weiteren Auflagen gibt - erstmalig in der Feuerbach-Edition - ein kritischer Variantenapparat (bis zur Ausgabe letzter Hand) Aufschluß.

 

Band 13-16: Nachlass

In den Bänden 13 bis 16 werden nachgelassene Studien, Entwürfe, Notizen und Aphorismen des Philosophen veröffent-licht. Ein Teil dieser Nachlaßstücke wurde bereits durch die früheren Herausgeber Karl Grün (1817-1887), Wilhelm Bolin (1835-1924) und Friedrich Jodl (1849-1914) publiziert. Nachdem der Haupbestand des handschriftlichen Nachlasses (Universitätsbibliothek München) Ende der fünfziger Jahre der Feuerbach-Forschung zugänglich wurde, können diese nach den Handschriften vervollständigt und in kritischer Bearbeitung zugänglich gemacht werden. Anderseits werden hier neben neu erschlossenen Stücken (vornehmlich philosophische Aphorismen) zahlreiche, in den zurückliegenden Jahrzehnten aus dem Nachlaß neuedierte Texte in revidierter und zum Teil erweiterter Gestalt wiedergegeben, darunter die sehr umfangreichen, von C. Ascheri und E. Thies erstveröffentlichten Manuskript-Fragmente der Vorlesungen über Logik und Geschichte der Philosophie (Texte zur Forschung, Bd. 21-23, Darmstadt 1974 bis 1976), die Feuerbach in den Jahren 1829-32 und 1835/36 als Privatdozent in Erlangen gehalten hat.

 

Band 17–21: Briefwechsel

Die Bände 17 bis 21 sind dem Briefwechsel des Philosophen gewidmet. Gegenüber bisherigen Briefwechsel-Ausgaben erfassen die Gesammelten Werke mehr als das Dreifache an Korrespondenzen von und an Feuerbach. Für die übergroße Mehrheit der vorliegenden Briefe und Brief-Entwürfe gelang es zudem, die Handschriften zu ermitteln, worüber es zuvor keine Aufschlüsse gab. Ingesamt werden rund 1200 Briefe von und an Feuerbach mit über 120 Korrespondenten in vollständigem Wortlaut, mit textkritischem Apparat und Erläuterungen ediert. Darunter befinden sich Korrepondenzen mit bedeutenden Persönlichkeiten des geistig-kulturellen und politischen Lebens der Epoche, wie Bruno Bauer, Wilhelm Bolin, Georg Friedrich Daumer, Konrad Deubler, Louise Dittmar, Joseph Dietzgen, Julius Frauenstädt, Julius Fröbel, Eduard Gans, Karl Grün, Hermann Ewerbeck, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Georg Herwegh, Ferdinand Kampe, Christian Kapp, Friedrich Alexander Kapp, Karl Marx, Hermann Kriege, Otto Lüning, Jacob Moleschott, Albrecht Rau, Arnold Ruge, Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling, Karl Vogt, Richard Wagner, Otto Wigand. Die Briefwechsel-Bände bieten über 600 Erstveröffentlichungen.

 

Band 22: Gesamtregister

Der die Ausgabe beschließende Band 22 enthält das Gesamtregister (Literatur-, Namen-, Sach-, Korrespondenz- und Inhaltsverzeichnis, in das die den Nachlaß- und Briefwechsel-Bänden beigegebenen Einzelregister eingehen), historische Dokumente und Bildnisse sowie Nachträge (darunter einige inzwischen neuentdeckte Publikationen Feuerbachs), Dubiosa und Corrigenda sowie eine Übersicht über die hinterlassene umfängliche Sammlung eigener Literatur-Exzerpte. Im Vorwort zur Gesamtausgabe in Band 1 und in Vorbemerkungen zu den Texten der einzelnen Bände werden nach dem aktuellen Forschungsstand alle wesentlichen Aspekte zu Biographie, Werk und Wirken des Philosophen sowie zur jeweiligen Textgeschichte vermittelt.

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