Aufklärung an der Berliner Straße Unter den Linden

© Sammlung Stiftung Stadtmuseum Berlin (Inv.-Nr.: GDR 82/69)

Das Panorama der Straße Unter den Linden, besser bekannt unter dem Namen Lindenrolle, ist die um 1820 entstandene Lithografie eines anonymen Künstlers. Der fast vier Meter breite Streifen bildet den alltäglichen Trubel auf der Berliner Prachtstraße in sämtlichen Facetten ab.

Das Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften  besitzt ein nicht-koloriertes Exemplar, auf dem die nördliche Straßenseite abgebildet ist. Ein vollständiges Exemplar der Lindenrolle befindet sich zum Beispiel im Besitz des Berliner Stadtmuseums , das auch der Bildgeber für die hier abgebildete Dose ist.

Akademiepräsident Christoph Markschies nimmt diesen Schatz des Archivs zum Anlass, eine zentrale Straße im Berlin des späten 18. Jahrhunderts entlang zu flanieren und angesichts des Jahresthemas 2023|24  der Akademie „Projekt: Aufklärung!“ nach baulichen Spuren dieser Geistesbewegung zu suchen.

Wenn Sie ihm mittels Audio-Walk auf seinem Weg folgen möchten, gelangen Sie hier  zu seiner Route. Die schriftliche Version der Stadtführung finden Sie im Jahresmagazin 2024 (PDF, 8MB) .

Begrüßung

Eine kleine Stadtführung mit einem Panorama der Straße in der Hand

© BBAW, Pablo Castagnola

Zwischen Lustgarten und Berliner Dom begrüßt Sie Akademiepräsident Christoph Markschies zu einem Stadtrundgang der besonderen Art: Ausgehend von der historischen Zeichnung der nördlichen Straßenseite Unter den Linden erkunden wir die Nachwirkungen der Berliner Aufklärung vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart.

Setzen Sie Ihre Kopfhörer auf und spazieren Sie mit uns vom Berliner Dom bis zum Brandenburger Tor! 

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Station 1

Aufklärung in einer Domkirche

© Archiv der BBAW/ABBAW, P-BON 1149.

Das geografisch gesehen östlichste Bild der Lindenrolle, das die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften im Archiv besitzt, zeigt den Berliner Dom.

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Station 2

Preußen als Militärstaat: Hunde- bzw. Schlossbrücke

© Archiv der BBAW/ABBAW, P-BON 1149.

Auf dem Streifen der Lindenrolle im Besitz des Akademiearchivs sieht man links neben dem Dom zwei Reihen Pappeln, die den Lustgarten einrahmen; in den kolorierten Fassungen der Rolle sind sie wunderbar grün gefärbt. Davor flanieren Paare, diskutieren Männer miteinander, spielen Kinder, fährt eine Postkutsche und läuft Militär die Straße entlang. Nicht ohne Grund: Die Straße Unter den Linden, die eigentlich erst am Zeughaus beginnt und das Stadtschloss mit dem bevorzugten Jagdrevier im Tiergarten verband, entwickelte sich schon vor dem Regierungsantritt Friedrichs des Großen 1740 zu einer eleganten Straße, an der vornehme Bürgerhäuser, aufwendigere Adelspalais’ und wichtige öffentliche Bauten errichtet wurden. Nach dem Lustgarten unterbricht die Straße eine hölzerne Klappbrücke über dem „Kupfergraben“ genannten Arm der Spree, die damals den Namen „Hundebrücke“ trug. 1821, ein Jahr nach der Fertigstellung der Lindenrolle, entwarf Karl Friedrich Schinkel, der in der preußischen Oberbaudirektion arbeitete, eine neue, dem Schloss angemessene prächtige und nun „Schlossbrücke“ genannte Überquerung des Kanals, die mit ihrem künstlerischen Schmuck zwischen dem Schloss auf der einen und dem Zeughaus auf der anderen Seite vermitteln will.

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Station 3

Preußen als Kulturstaat: Akademie und Universität

© Archiv der BBAW/ABBAW, P-BON 1149

Im Akademiegebäude waren seit 1711 nicht nur die Wissenschaften und die Künste, sondern beispielsweise auch Pferde untergebracht – die Tiere des Kürassier-Regiments Gensdarmes, dessen Kasernen auf dem heutigen Gendarmenmarkt standen. Die Pferde zogen irgendwann einmal aus, dann wurden ihre Räume durch eine Papierfabrik genutzt. Diese Mehrfachverwendung ein und desselben Gebäudes für die Akademie der Künste wie der Wissenschaften und für allerlei andere Zwecke bestand bis zum Abbruch im frühen 20. Jahrhundert fort und ist ein schönes Symbol für den ambivalenten Charakter des Kultur- und Militärstaates Preußen.

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Station 4

Ein vergessener Archivar oder: die Ecke Unter den Linden / Neustädtische Kirchstraße

© Archiv der BBAW/ABBAW, P-BON 1149

Die heutige Neustädtische Kirchstraße (auf der Lindenrolle: Neustädter-Kirchgasse) ist vermutlich selbst Einheimischen kaum bekannt. An der Ecke Unter den Linden / Neustädtische Kirchstraße stand das Wohnhaus von Kriegsrat Carl Heinrich Frentzel.

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Station 5

Aufklärung mit Tieren: Der Pariser Platz

© Archiv der BBAW/ABBAW, P-BON 1149

Der Streifen der Lindenrolle endet am Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor (das Tor befindet sich auf der Dose abgebildet, in die die Streifen aufgerollt wurden). Hier wohnte der französische Naturforscher, Mathematiker und Philosoph Pierre Louis Moreau de Maupertuis.

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Kontakt
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Redakteurin Print und Online
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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