
Neben einem Rückblick auf die Jean-Paul-Forschung im Hause werden mit rund 80 Exponaten aus seinem handschriftlichen Nachlass, erst jüngst entdeckten Briefen, einer Auswahl von Originalausgaben seines Œuvres und Druckgrafiken Stationen seines Lebens und Schaffens vergegenwärtigt.
Jean Paul (1763–1825) gehört zu den Größten der deutschen Literatur: Als Erzähler und Philosoph hat er wie Goethe, Schiller, Kleist oder Hölderlin ihren goldenen Jahrzehnten als Sprachmagier und Spracherfinder ohnegleichen einen eigenen Stempel aufgedrückt. Und er war in vieler Hinsicht der erste moderne Dichter Deutschlands: Das Erzählen ging ihm über die Erzählung, die Abschweifungen waren ihm wichtiger als die Geschichte. Politisch war er ein radikaler Gegner der Fürstenherrschaft wie der französischen Revolutionsdespotie. Zugleich glaubte er nicht an die Möglichkeit, die Welt eindeutig und abschließend erklären zu können. Seine Erziehungslehre wirkte auf die Pädagogik ein, seine Ästhetik suchte einen Weg abseits von Klassikern und Romantikern. Jean Paul glaubte, dass man die Welt erschreiben müsse, sie erst im Schreiben erfinden könne. Neben seinem Œuvre schuf er seine eigene Literaturwelt, sein eigenes Universum aus Tinte. 40.000 Seiten dieses nachgelassenen Universums liegen in der Staatsbibliothek Berlin.
Eine Ausstellung der Jean Pean Paul Edition der BBAW, kuratiert von Angela Steinsiek (BBAW).
RUNDGANG 14.11.2025 / 16 Uhr
Mit Kuratorin Angela Steinsiek (BBAW)
Informationen zum Ausstellungsbesuch
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 10 – 18 Uhr (außer an Feiertagen)
Eintritt frei. Zugang zur Ausstellung über Jägerstraße 22 / 23, 10117 Berlin. Bitte melden Sie sich an der Pforte.