Dessen Ziel ist es, vergangene Epidemien wie den Schwarzen Tod in der Mitte des 14. Jahrhunderts und spätere Krankheitswellen in Europa in ihrer ganzen Komplexität zu verstehen. Dazu integriert das Team biologische, ökologische und soziale Faktoren und analysiert historische Gesellschaften als dynamische sozio-ökologische Systeme. Dabei fließen unterschiedlichste Quellen ein – von archäogenetischen Daten über Pollenanalysen und Klimarekonstruktionen bis hin zu Chroniken. Diese interdisziplinäre Herangehensweise eröffnet neue Perspektiven auf das Zusammenspiel von Umwelt, Gesellschaft, Klima und Krankheit.
Adam Izdebski ist Professor für Humanökologie an der Universität Toruń (Polen), Historiker und interdisziplinärer Umweltforscher, und ist ab Mai 2025 Mitglied der Group of Chief Scientific Advisors der Europäischen Kommission.
Alexander Herbig ist Bioinformatiker und leitet seit 2015 eine Forschungsgruppe in der Abteilung für Archäogenetik des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Sein Schwerpunkt liegt auf der Evolution von Krankheitserregern.
Eine Veranstaltung des Mittelalterzentrums der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Kooperation mit der Humboldt-Universität zu Berlin.