Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften an Prof. Dr. Armin Falk

21.10.2011 | BBAW/15/2011

Der renommierte Wirtschaftswissenschaftler Armin Falk erhielt den Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, gestiftet von der Commerzbank-Stiftung. Der Preis für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Grundlagen des Rechts und der Wirtschaft wird alle zwei Jahre verliehen. Er ist mit 30.000 Euro dotiert und soll zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses beitragen.

Der renommierte Wirtschaftswissenschaftler Armin Falk erhielt den Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, gestiftet von der Commerzbank-Stiftung. Der Preis für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Grundlagen des Rechts und der Wirtschaft wird alle zwei Jahre verliehen. Er ist mit 30.000 Euro dotiert und soll zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses beitragen. Die festliche Verleihung fand am 21. Oktober in Berlin im Akademiegebäude am Gendarmenmarkt statt.
 

„Was Herrn Falk in besonderer Weise für einen Preis unserer Akademie prädestiniert ist die Tatsache, dass er zutiefst interdisziplinär arbeitet und Erkenntnisse der experimentellen Wirtschaftsforschung, der Sozialpsychologie, der Neurowissenschaften und selbst der Genetik in seinen Arbeiten zusammenführt“, stellte Günter Stock, Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, im Rahmen der Preisverleihung heraus.
 

Armin Falk verfolgt in seiner Forschung einen verhaltensökonomischen Ansatz, bei dem es um die psychologische Fundierung ökonomischen Verhaltens geht. Anders als im standardökonomischen Modell postuliert, sieht Falk Arbeitsbeziehungen als soziale Beziehungen. In seinen Forschungsarbeiten erklärt er nicht nur, warum es auf Arbeitsmärkten zu langfristigen Beziehungen kommt, sondern auch, weshalb dies die Funktionsweise von Märkten, die Verteilung von Renten und die Lohnbildung fundamental verändert. Er zeigt, dass die Kontrolle von Mitarbeitern sich negativ auf die Arbeitsleistung auswirken kann und plädiert dafür, Freiräume zu schaffen und Verantwortung zu übertragen. Im Gegensatz zum traditionellen Modell des Homo Oeconomicus zeigt seine experimentelle Forschung, dass Menschen nicht nur eigennützig handeln, sondern Motive wie Fairness, Neid und Reziprozität eine wichtige Rolle spielen. Die Erkenntnisse zielen auf die Verbesserung der Erklärungskraft des ökonomischen Modells und ermöglichen somit eine empirisch fundierte Wirtschaftspolitik.
 

„Falk ist ein Wirtschaftswissenschaftler, der sich mit seiner Forschung einen internationalen Namen gemacht hat“, betonte Klaus-Peter Müller, Vorsitzender des Kuratoriums der Commerzbank-Stiftung, in seiner Ansprache. 1968 in Bergisch Gladbach geboren, ist Armin Falk einer der erfolgreichsten deutschen Wirtschaftswissenschaftler. An der Universität Bonn leitet er die Abteilung für Empirische Wirtschaftsforschung sowie das Center for Economics and Neuroscience. Er ist maßgeblich an der Forschung wichtiger ökonomischer Institute im In- und Ausland beteiligt und trägt an weltweit führenden Universitäten wie Harvard, Princeton, Stanford und Chicago vor.
 

Falk erhielt bereits zahlreiche herausragende Preise, darunter den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis, den Gossen-Preis, einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrats und in diesem Jahr den Yrjö Jahnsson Preis, der als eine der wichtigsten Auszeichnungen für Ökonomen im europäischen Raum gilt. Er ist Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste, der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina sowie der European Academy of Sciences and Arts.

 

Pressekontakt:
Gisela Lerch
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
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