Prof. Dr. Erich Gulbins erhält den Eva und Klaus Grohe-Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Infektiologie

24.11.2015 | BBAW/PM-22/2015

Der diesjährige Eva und Klaus Grohe-Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) geht an Erich Gulbins. Der Molekularbiologe wird damit für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Infektiologie ausgezeichnet. Der mit 20.000 € dotierte Preis wird alle zwei Jahre vergeben. Die Verleihung erfolgt am 27. November 2015 im Nikolaisaal in Potsdam auf dem Einsteintag der BBAW.

Der diesjährige Eva und Klaus Grohe-Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) geht an Erich Gulbins. Der Molekularbiologe wird damit für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Infektiologie ausgezeichnet. Der mit 20.000 € dotierte Preis wird alle zwei Jahre vergeben. Die Verleihung erfolgt am 27. November 2015 im Nikolaisaal in Potsdam auf dem Einsteintag der BBAW.


Erich Gulbins, Jahrgang 1966, erforscht die zellulären und biomedizinischen Funktionen von Lipiden in der Zellmembran (Sphingolipiden). Ihm gelangen entscheidende grundlagenwissenschaftliche Entdeckungen zur Physiologie und Pathophysiologie von Sphingolipiden, die von breiter biomedizinischer Bedeutung sind. Seine Arbeiten etablieren ein völlig neues Abwehrsystem der Atemwege.


Gulbins zeigte bereits 1997, dass das Sphingomyelinase/Ceramid-System bei bakteriellen Infektionen eine entscheidende pathophysiologische Rolle spielt. Seine Erkenntnisse gelten als bahnbrechend und wurden mittlerweile von vielen anderen Forschergruppen bestätigt, so beispielsweise bei Masern-Viren. Er zeigte erstmals, dass Ceramide, eine Untergruppe der Sphingolipiden, durch ihre strukturelle Ausrichtung in den Zellmembranen für zahlreiche Signaltransduktionsprozesse von herausragender Bedeutung sind. Sphingosin, ein Abbauprodukt von Ceramid, wirkt dagegen antibakteriell und bildet eines der ersten und wichtigsten Abwehrsysteme auf Schleimhäuten. Er entdeckte neue Grundprinzipien zellulärer Signaltransduktion und der Immunabwehr. Dieses setzte er erfolgreich auf die Funktion von Sphingolipiden bei bakteriellen Infektionen und zystischen Fibrosen um.


Erich Gulbins hat in Heidelberg, London und Louisville Medizin studiert, wurde 1992 in Heidelberg promoviert und habilitierte sich nach Forschungsaufenthalten in La Jolla und an der Ohio State University, Columbus, am Physiologischen Institut der Universität Tübingen (1996 Physiologie, 1999 Immunologie). 2000 wechselte er als Associate Professor an das St. Jude Children’s Research Hospital, Memphis, USA. 2001 folgte er dem Ruf an die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen, wo er noch heute als Direktor des Instituts für Molekularbiologie am Universitätsklinikum Essen tätig ist.
 

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