Stellungnahme

Für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes müssen wir auf eine offene Gesellschaft und eine starke Demokratie bauen

 

Die offene Gesellschaft ist derzeit dramatisch gefährdet. Deshalb schließt sich die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften wie die Akademienunion der Stellungnahme der Allianz der Wissenschaftsorganisationen nachdrücklich an. Sie bekräftigt das darin enthaltene Bekenntnis zu den Grundwerten der demokratischen Gesellschaft.

„Als Allianz der Wissenschaftsorganisationen verurteilen wir nachdrücklich jede Art von demokratiefeindlichen und menschenverachtenden Bestrebungen. Die rassistischen Äußerungen, die in den vergangenen Wochen publik geworden sind, lehnen wir vehement ab. Diese sind in keiner Weise mit den Werten unserer Organisationen vereinbar. Gemeinsam stellen wir uns ihnen in aller Deutlichkeit entgegen.

Die zahlreichen Demonstrationen in ganz Deutschland zeigen auf beeindruckende Weise einen großen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Das deutliche Bekenntnis der vielen Menschen, die in dieser Zeit sichtbar für die Grundwerte unserer Demokratie einstehen, betrachten wir als enorm ermutigendes Signal.

Denn eine offene Gesellschaft und eine starke Demokratie bilden das Fundament für unsere Zukunft. Wir alle sind nun gefordert, uns mit langem Atem und großem Engagement für den Erhalt dieses Fundaments einzusetzen. Für Intoleranz und Fremdenhass darf es in Deutschland keinen Platz geben. Gerade die Wissenschaftsorganisationen müssen sich für eine offene, vernunftgeleitete Debattenkultur einsetzen und Spaltungen in der Gesellschaft entgegenwirken.

Um die großen Herausforderungen unserer Zeit gemeinsam zu lösen, benötigen wir eine breite Vielfalt an Talenten und Ideen. Diese Prämisse gilt uneingeschränkt für das gesamte wissenschaftliche Spektrum von der Grundlagenforschung bis zum Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft: Internationale Talente sind eine essenzielle Säule unseres Innovationssystems. Die Entwicklung zukunftsfähiger Lösungen gelingt nur im internationalen Austausch und mit Mitarbeitenden und Studierenden, die in großer Zahl auch aus dem Ausland zu uns kommen. Wer Menschen ausgrenzt, sie gar vertreiben will, handelt deshalb nicht nur erschreckend inhuman und geschichtsvergessen, sondern zerstört auch die Zukunftsfähigkeit Deutschlands.

Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen ist ein Zusammenschluss der bedeutendsten Wissenschaftsorganisationen in Deutschland. Sie nimmt regelmäßig Stellung zu wichtigen Fragen der Wissenschaftspolitik. Die Max-Planck-Gesellschaft ist Mitglied der Allianz und hat für 2024 die Sprecherrolle übernommen. Weitere Mitglieder sind die Alexander von Humboldt-Stiftung, der Deutsche Akademische Austauschdienst, die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Fraunhofer Gesellschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft, die Hochschulrektorenkonferenz, die Leibniz-Gemeinschaft, die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Wissenschaftsrat.“

Kontakt
Dr. Ann-Christin Bolay
Leiterin
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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