Briefkulturen – Perspektiven ihrer Erforschung

Internationale Tagung

16. Juni 2025

Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Einstein-Saal, Jägerstraße 22-23, 10117 Berlin

Internationale Abschlusstagung des Projekts „Der deutsche Brief im 18. Jahrhundert“

Am 16.-17. Juni 2025 veranstaltet das DFG-geförderte Projekt „Der deutsche Brief im 18. Jahrhundert“ eine internationale Abschlusstagung an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin. Die Veranstaltung widmet sich den Ergebnissen und Perspektiven aus dem Kooperationsprojekt sowie aus der aktuellen Briefforschung und dem übergreifenden Diskurs um die Briefkultur(en) des 16. bis 19. Jahrhunderts.

Über die kulturhistorische Dimension von Briefen haben sich in den letzten Jahrzehnten neue, inter- und transdisziplinäre Ansätze herausgebildet, die die Zugänge zur Geschichte des Briefs in der Neuzeit erweitert haben. Der dadurch entwickelte Ansatz, das Phänomen ‚Brief‘ in seiner historischen Komplexität und Vielschichtigkeit abzubilden, hat an Aktualitäts nichts verloren. Dabei ist insbesondere die ‚Briefkultur’ zu einem begrifflichen Ankerpunkt einer Kulturgeschichte neuzeitlicher (v.a. europäischer) Gesellschaften geworden, welche vermehrt auf schriftbasierte Kommunikation angewiesen sind.

Die Tagung setzt bei der Pluralität der mit der neuzeitlichen Briefkultur verbundenen Fragestellungen an, denen Forscherinnen und Forscher in Abhandlungen, Einzeluntersuchungen und Fallstudien, in Erschließungsprojekten, kommentierten Editionen und weiteren digitalen Editionsformaten unterschiedlich nachgehen. Dem Ziel einer übergreifenden Erschließung von Briefen des langen 18. Jahrhunderts hat sich das 2022 begonnene DFG-Projekt „Der deutsche Brief im 18. Jahrhundert” verschrieben, das aus einer Kooperation zwischen dem Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (Halle an der Saale), der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt entstanden ist. Im Projekt werden erstmals eine umfassende digitale Datenbasis zu Korrespondenzen und Briefeditionen des langen 18. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum geschaffen.

Die Abschlussveranstaltung widmet sich den Ergebnissen und Perspektiven aus dem Kooperationsprojekt sowie aus der aktuellen Briefforschung und dem übergreifenden Diskurs um die Briefkultur(en) des 16. bis 19. Jahrhunderts.

Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch.

Konzeption und Organisation
Baptiste Baumann, Prof. Dr. Elisabeth Décultot, Stefan Dumont, Katrin Fischer, Ruth Sander, Prof. Dr. Thomas Stäcker


Anmeldung

Die Veranstaltung findet hybrid statt. Die Online-Teilnehmer:innen erhalten einen Zugangslink zur Online-Teilnahme kurz vor Beginn der Tagung.
Zur Teilnahme in Präsenz oder online melden Sie sich bitte bis 11. Juni 2025 per E-Mail an: baptiste.baumann@izea.uni-halle.de .


Programm
Montag, 16. Juni 2025

12:30 Anmeldung | Registration
13:00 – 14:00 Eröffnung und Einführung – Moderation: Jana Kittelmann
14:00 – 15:00 Sektion 1 – Moderation: Katrin Fischer
14:00 Christoph Strohm (Heidelberg): Der Brief als Schlüsselmedium bei der Bildung konfessioneller Gesinnungsgemeinschaften im 16. Jahrhundert
14:30 Katrin Keller (Wien) online: Die Fürstin schreibt. Strukturen weiblicher Korrespondenzen am Beispiel von Kaiserin Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg (1655-1720)
15:00 – 15:30 Kaffeepause
15:30 – 17:00 Sektion 2 – Moderation: Thomas Stäcker
15:30 Annika Rockenberger (Oslo): „Farvel og skriv snart“. Die kleinen Leute und ihre Briefe: Herausforderungen und Chancen einer Bereitstellung von verlinkten offenen Normdaten für alle
16:00 Howard Hotson (Oxford) online: Cultures of Knowledge, Early Modern Letters Online, and Networking Archives: Update and Prospects
16:30 Jadwiga Kita-Huber (Krakau) & Jörg Paulus (Weimar): Briefe in der Sammlung Varnhagen – ein europäisches Projekt
17:00 – 17:30 Kaffeepause
17:30 – 19:00 Sektion 3 – Moderation: Elisabeth Décultot
17:30 Dorota Vargová (Wien): Kulturgeschichte des Briefes am Beispiel der Korrespondenz des Herzogs und der Herzogin von Marlborough um 1700
18:00 Angela Steinsiek (Berlin) & Markus Bernauer (Berlin): Alte Briefe in neuen Umschlägen. Warum im 18. Jahrhundert Briefe postum ediert werden
18:30 Jörg Schuster (Frankfurt am Main): Was heißt ‚Kulturpoetik des Briefs‘?
19:00 – 20:30 Abendempfang – Wintergarten über dem Einstein-Saal


Dienstag, 17. Juni 2025

9:00 – 10:30 Sektion 4 – Moderation: Ruth Sander
9:00 Chloe Edmondson (Stanford) online: Letter Writing for Image Management: Bussy-Rabutin and the Epistolary Culture of the Ancien Regime
9:30 Ursula Lehmkuhl (Trier) online: Private Briefe als materielles und immaterielles Kulturelles Erbe
10:00 Christelle Al Haddad (Luxembourg): The Art of Letter Writing in Luxembourg from the 1800s until 1950
10:30 – 11:00 Kaffeepause
11:00 – 12:30 Sektion 5 – Moderation: Stefan Dumont
11:00 Selma Jahnke (Wien) & Frederike Neuber (Berlin): Die Emanzipation des Anhangs. Feministisches Forschungsdesign für digitale Briefeditionen am Beispiel der Jean Paul Briefedition
11:30 Susanne Bauer (Berlin): Briefnetzwerk und Briefpraxis der deutschen Kaiserin Augusta (1811-1890)
12:00 Hiram Kümper (Mannheim): Geldwerte Postsachen: Briefe des 18. und 19. Jahrhunderts als wirtschaftshistorische Quellen
12:30 – 13:00 Abschlussdiskussion
Stefan Dumont
Wissenschaftl. Mitarbeiter
TELOTA - Digital Humanities
Tel.: +49 (0)30 20370 573
dumont@bbaw.de 
Jägerstraße 22/23
10117 Berlin
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