Franz Theodor Kugler -
Deutscher Kunsthistoriker und Berliner Dichter


TAGUNG anlässlich seines 200. Geburtstages und seines 150. Todestages

11. - 12. Dezember 2008

Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Einstein-Saal, Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin

TAGUNG anlässlich seines 200. Geburtstages und seines 150. Todestages

Franz Theodor Kugler - Deutscher Kunsthistoriker und Berliner Dichter

Franz Theodor Kugler (1808-1858) gehört unbestritten zu den ersten namhaften deutschen Kunsthistorikern. Auf die Veröffentlichung seines "Handbuchs der Geschichte der Malerei von Konstantin dem Großen bis auf die neuere Zeit" (1837) folgte bald ein zweites bahnbrechendes Werk, das "Handbuch der Kunstgeschichte" (1842). Die zweite Ausgabe beider Handbücher wurde von seinem Schüler Jakob Burckhardt bearbeitet.

 

Franz Kugler, dem man insbesondere verdankt, die Kunstgeschichte als ästhetische Auseinandersetzung mit den überlieferten Kunstwerken in die allgemeine Geschichte eingebettet zu haben, hatte zwar die übliche Italienreise 1835 absolviert, bevor er zum Professor an der Akademie der Künste berufen wurde. In seinen Schriften legte er aber einerseits den Akzent auf die Kunstgeschichte Berlins und der Umgebung und versuchte andrerseits die Kunstwissenschaft mit geographischen Betrachtungen zu verknüpfen, die ihn manchmal zu kunstanthropologischen Einsichten hinführten.

 

Seine Geschichte der Baukunst, an der Jacob Burckhardt und Wilhelm Lübke mitwirkten, zeugt von seiner Neigung zu Gesamtdarstellungen. Der Gelehrte war auch als Kunstreferent des preußischen Kultusministeriums tätig und konnte seine Ansichten in die Praxis der Kunstverwaltung umsetzen.

 

Sein weitverzweigtes Netz von Bekannten und Freunden unter den Berliner Schriftstellern der Zeit, von Emanuel Geibel und Paul Heyse bis zum jungen Theodor Fontane, illustriert eine paradigmatische Verbindung von Literatur- und Kunstbetrachtung, die von der Zusammenarbeit mit Adolph Menzel an einer Biographie Friedrich des Großen, aber auch von seinen eigenen Gedichten weiter dokumentiert wird.


Die Figur Franz Kugler ist weitgehend in Vergessenheit geraten, obwohl sie für das Verständnis der Kunstwissenschaft, der Berliner Salonkultur und der allgemeinen deutschen Kulturgeschichte von den 1830er bis zu den 1850er Jahren unerlässliche Schlüssel liefert. Die geplante Konferenz nimmt sich vor, die verschiedenen Seiten dieser Persönlichkeit zu erhellen.

 

 

Programm


Donnerstag, 11. Dezember 2008

 

09.30 Uhr

Begrüßung durch die Veranstalter

 

09.45 Uhr

Hubertus Kohle, München

Kugler und Menzel

 

10.30 Uhr

Heinrich Dilly, Halle

Kunstgeschichte, "weniger mit der Schreibfeder als mit dem Zeichenstifte gemacht“. Franz Kuglers Buch- und Zeichenkunst

 

Kaffeepause

 

11.30 Uhr

Adrian von Buttlar, Berlin

Kuglers Schinkel – eine Relektüre

 

12.15 Uhr

Hubert Locher, Marburg

Kuglers Berücksichtigung der französischen und italienischen Malerei im Handbuch

 

Mittagspause

 

14.30 Uhr

Andreas Beyer, Basel

"Liederbuch für deutsche Künstler" 1833

 

15.15 Uhr

Anike Rössig, Braunschweig

Der Tunnel über der Spree

 

Kaffeepause

 

16.15 Uhr

Rainer Hillenbrand, Pécs

Poetischer Realismus und idealistische Realpolitik

 

17.00 Uhr

Roland Berbig, Berlin

Franz Kugler als literarischer Förderer

 

 

Freitag, 12. Dezember 2008

 

9.30 Uhr

Bärbel Holtz, Berlin

Franz Kuglers Amtspraxis

 

10.15 Uhr

Leonore Koschnick, Berlin

Kugler als Chronist der Kunst und preußischer Kulturpolitiker

 

Kaffeepause

 

11.15 Uhr

Johannes Rössler, Bern

Kugler als Architekturhistoriker

 

12.00 Uhr

Céline Trautmann-Waller, Paris

Kugler, Eggers und das Deutsche Kunstblatt

 

Mittagspause

 

14.30 Uhr

Kilian Heck, Berlin

Franz Kugler und seine Kritik an Carl Blechens Ikonoklasmus

 

15.15 Uhr

Henrik Karge, Dresden

Franz Kugler und Karl Schnaase – zwei Projekte zur Etablierung der

"Allgemeinen Kunstgeschichte"

 

Kaffeepause

 

16.15 Uhr

Andrea Meyer, Berlin

Der Begriff von der Historie bei Franz Kugler

 

17.00 Uhr

Michel Espagne, Paris

Kugler und Burckhardt

 

17.45 Uhr

Bénédicte Savoy, Berlin

Die Reisen Franz Kuglers

 

 

Veranstalter:

 

Michel Espagne

Paris, CNRS, UMR 8547 „Transferts culturels"

 

Bärbel Holtz

Berlin, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, "Preußen als Kulturstaat"

 

Bénédicte Savoy

Berlin, Technische Universität Berlin, Institut für Geschichte und Kunstgeschichte

 

Céline Trautmann-Waller

Paris, Université de la Sorbonne Nouvelle – Paris 3 (IUF)

 

 

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Veranstaltungszeitraum:

Donnerstag, 11.12.2008: 9.30 - 17.45 Uhr<br>Freitag, 12. Dezember 2008, 9.30 - 18.30 Uhr

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