
Da sie jedoch nur über begrenzte Handlungsmöglichkeiten verfügten, versuchten sie, durch verschiedene kommunikative Anstrengungen zumindest den Eindruck der Allmacht und Omnipräsenz zu erwecken und auf diese Weise ihrem Akzeptanzbedürfnis Rechnung zu tragen. Denn für die Stabilität und Kontinuität des römischen Prinzipats war es unerlässlich, dass möglichst alle gesellschaftlichen Gruppen von den kaiserlichen Botschaften und Legitimationsstrategien erreicht wurden: der Senat, die Ritterschaft und die Bevölkerung in der Stadt Rom, die provinzialen und regionalen sowie lokalen Eliten und die städtische sowie (mit Abstrichen) die ländliche Bevölkerung in den Provinzen und das im gesamten Imperium Romanum stationierte Militär. Diese kommunikativen kaiserlichen Bemühungen sind in allen antiken Medien nachzuweisen und zu studieren: bei archäologischen Denkmälern aller Art, im Formular und Wortlaut von Inschriften, Papyri und Rechtstexten sowie in der kaiserlichen Münzprägung. Letztere wird im Zentrum der Vorlesung von Hartwin Brandt (Otto-Friedrich-Universität Bamberg) stehen, die exemplarisch Münzen von Augustus bis Konstantin vorstellen wird.
Eine Veranstaltung des Imagines Nummorum und Corpus Inscriptionum Latinarum in Kooperation mit dem Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin.