Eva und Klaus Grohe-Preis 2007 der Akademie

Den Eva und Klaus Grohe-Preis der Akademie

der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

erhält

 

Professor Dr. Sebastian Suerbaum.

 

Sebastian Suerbaum, Jahrgang 1962, hat Medizin in Bochum, Wien und an der Harvard Medical School studiert. Er hat 1988 in Bochum mit Auszeichnung promoviert und sich hier 1995 für das Fach „Medizinische Mikrobiologie“ habilitiert. Im Jahre 1999 wurde er als Professor und leitender Oberarzt an die Julius Maximilians Universität Würzburg berufen. Seit 2003 ist er Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene der Medizinischen Hochschule Hannover.

Suerbaum hat wegweisende Arbeiten auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten und der Therapie geleistet. Ein herausragender Schwerpunkt seiner Forschungen sind Untersuchungen zur Evolution und Pathoevolution des Gastritiserregers Helicobacter pylori und verwandter Spezies.
In internationaler Kooperation gelang es ihm, die Genomsequenz des krebserregenden Bakteriums Helicobacter hepaticus vollständig zu entschlüsseln und in vergleichenden Studien mit dem Lebenszyklus von Heliobacter pylori Faktoren der Krebsentstehung zu untersuchen. Diese Arbeiten gelten als Meilenstein für das Verständnis der Pathomechanismen.
 

Die kooperativ gewonnenen Erkenntnisse, wie Helicobacter pylori in der extrem sauren Magenschleimhaut überleben kann, bieten die theoretischen Erklärungen von Behandlungserfolgen und eröffnen Chancen für die Entwicklung neuer Behandlungsstrategien.
Hoch innovativ ist auch eine andere mit M. Achtman verfolgte populationsgenetische Forschungslinie, in der anhand der genetischen Merkmale von weltweit gesammelten Helicobacter-Stämmen aus geographisch, ethnisch und sprachlich unterschiedlichen Quellen Migrationen menschlicher Populationen nachvollzogen werden konnten.
 

Sebastian Suerbaums Arbeiten wurden ausgezeichnet mit dem Förderpreis und mit dem Hauptpreis der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (1994 bzw. 2004) und mit dem Gerhard Hess-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (1996).
 

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