Das „Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache“ (DWDS) ist ein frei über das Internet zugängliches lexikalisches Informationssystem, das umfassend und verlässlich Auskunft über den deutschen Wortschatz in Gegenwart und Geschichte gibt. Es richtet sich an eine breite Zielgruppe: Neben Sprachinteressierten wird das Angebot vor allem von Schreibenden, Deutschlernenden und als wichtiges Arbeitsinstrument von Forschenden der Geistes- und Sozialwissenschaften intensiv genutzt.

Kernstück des DWDS ist das DWDS-Wörterbuch, ein einsprachiges Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. Es umfasst Angaben zu Form (Rechtschreibung, Grammatik) und Bedeutung (Definitionen, Bedeutungsrelationen) sowie zum Gebrauch (authentische Verwendungsbeispiele) für ca. 270.000 Stichwörter. Das DWDS-Wörterbuch fußt auf dem lexikalischen Wissen aus drei gegenwartssprachlichen Großwörterbüchern der deutschen Sprache: dem sechsbändigen Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG, 1952–1977), welches durch Teilstrecken aus dem Großen Wörterbuch der deutschen Sprache (GWDS, 1999) und dem WAHRIG Deutsches Wörterbuch (WAHRIG, 2011/2018) ergänzt wird. Das Redaktionsteam des DWDS bringt diese Wörterbuchsubstanzen auf der Grundlage sehr großer Textkorpora auf den aktuellen Stand und ergänzt diese um Wörterbuchartikel für neue Wörter, die in den drei o. g. Großwörterbüchern nicht beschrieben wurden.

Als Webplattform (www.dwds.de ) bietet das DWDS darüber hinaus statistische Informationen zum deutschen Wortschatz, u. a. zur zeitlichen Entwicklung und regionalen Verteilung von Wörtern. Zudem ermöglicht sie den freien Zugang zu umfangreichen und vielfältigen Textkorpora, die etwa 70 Milliarden Textwörter umfassen, sowie zu weiteren deutschen Wörterbüchern wie dem Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. 

In dem 2007 gestarteten und auf 18 Jahre angelegten Akademienvorhaben arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Lexikografie und Sprachwissenschaft, Computerlinguistik und Informationstechnik. Das Vorhaben ist dem Zentrum Sprache der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften zugeordnet. Es wird im Rahmen des Akademienprogramms  der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften vom Bund sowie den Ländern Berlin und Brandenburg gefördert und ist gleichfalls Teil des vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt sowie den Ländern Berlin, Brandenburg und Niedersachsen finanzierten Zentrums für digitale Lexikographie der deutschen Sprache (ZDL).