Bundeskanzlerin würdigt BBAW als moderne Arbeitsakademie - Der Leibniztag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

09.06.2015 | BBAW/PM-10/2015

Die Festsitzung zum Leibniztag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) fand in diesem Jahr am 6. Juni 2015 statt. Sie stand im Zeichen des Präsidentenwechsels. Der Physiologe Prof. Dr. med. Dres. h. c. Günter Stock gab nach zehn Jahren das Amt des Präsidenten an den Mathematiker Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Martin Grötschel weiter. Die Festrede hielt Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel.

Die Festsitzung zum Leibniztag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) fand in diesem Jahr am 6. Juni 2015 statt. Sie stand im Zeichen des Präsidentenwechsels. Der Physiologe Prof. Dr. med. Dres. h. c. Günter Stock gab nach zehn Jahren das Amt des Präsidenten an den Mathematiker Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Martin Grötschel weiter. Die Festrede hielt Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel.


Die Bundeskanzlerin erinnerte an die Gründung der BBAW vor 25 Jahren. Sie sei heute eine moderne Akademie mit „klaren Strukturen, Klassen, Arbeitsgruppen“. „Die Erfolgsgeschichte“, so die Bundeskanzlerin, „spiegelt sich in bedeutsamen Forschungsvorhaben wider, insbesondere auf dem Feld der Geisteswissenschaften; und sie zeigt sich mit Blick auf die Mitglieder der Akademie, die für die Exzellenz der Einrichtung stehen“. Günter Stock habe durch sein übergroßes Engagement und wissenschaftliches Wirken wesentlichen Anteil an dieser Erfolgsgeschichte. Angela Merkel unterstrich, dass die Stimme der Wissenschaft in der Politik Gehör finde. Politiker seien in vielen Fragen auf die Beratung und Expertise der Wissenschaft angewiesen.


Die Senatorin für Wirtschaft, Technologie und Forschung des Landes Berlin Cornelia Yzer sowie Prof. Dr. Sabine Kunst, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg würdigten die Leistungen der Akademie in den letzten zehn Jahren. Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften sei heute „ein Juwel der Wissenschaftslandschaft“, betonte Sabine Kunst.
Günter Stock erinnerte in seiner Grußansprache daran, dass die BBAW als Arbeitsakademie gegründet wurde und dass es ihr gelungen sei, in den letzten 25 Jahren sichtbare Beiträge zur Lösung gesamtgesellschaftlicher Probleme zu leisten. Er verwies auf die geisteswissenschaftliche Grundlagenforschung, die das kulturelle Erbe der Menschheit erschließe. Als Beispiele nannte er das neue Akademienvorhaben „Alexander von Humboldt auf Reisen – Wissenschaft aus der Bewegung“ und das Projekt „Uwe Johnson-Werkausgabe“. Beispielgebend sei daneben auch die interdisziplinäre Forschung in multidisziplinären Arbeitsgruppen und Initiativen, die sich mit Zukunftsfragen unserer Gesellschaft befassen. Er erwähnte in diesem Zusammenhang die interdisziplinären Arbeitsgruppen „Exzellenzinitiative“ und „Zukunft mit Kindern – Fertilität und gesellschaftliche Entwicklung“. Als dritten wichtigen Bereich bezeichnete er den Dialog mit der Bürgergesellschaft. Die BBAW habe Leitlinien für die Gesellschaftsberatung erarbeitet, die ihrerseits Grundlage für die Arbeit aller deutschen Akademien wurden und sie habe mit dem „Salon Sophie Charlotte“ und den „Jahresthemen“ Formate entwickelt, die für eine erfolgreiche Öffnung der Akademie stehen. Seinem Nachfolger wünschte er Freude im Amt und Fortüne bei der Umsetzung seiner Pläne.


Martin Grötschel betonte, dass er sich zu den drei zentralen Funktionen der Akademie, der Gelehrtengesellschaft, der Arbeitsakademie und der Forschungseinrichtung, bekenne. Er wolle seine Ideen in die Weiterentwicklung der Akademievision einbringen. Als wichtige Anliegen seiner Präsidentschaft nannte er die Digitalisierung der Geisteswissenschaften, Open Access und Open Science sowie die Stärkung der akademischen Netzwerke in der Region Berlin-Brandenburg.


Am Leibniztag, der Anfang des 19. Jahrhunderts von der Preußischen Akademie der Wissenschaften begründet wurde, werden traditionellerweise die höchsten Auszeichnungen und Preise der Akademie vergeben. Mit der Leibniz-Medaille 2015 wurde Hans F. Zacher (†) für besondere Verdienste um die Förderung der Wissenschaften gewürdigt. Gewählt wurden die beiden Vizepräsidenten der Akademie, die Humanmedizinerin Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich und der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Dres. h. c. Christoph Markschies, der dieses Amt bereits innehatte. Zudem wurden auf der Festveranstaltung fünf neue Mitglieder vorgestellt, deren Wahl am Vortag von der Versammlung der Akademiemitglieder bestätigt wurde: der Geochemiker Prof. Dr. Friedhelm von Blanckenburg (Jg. 1958), die Physiker Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Fratzl (Jg. 1958) und Prof. Dr. rer. Nat. Christoph Kutter (Jg. 1964), die Rechtswissenschaftlerin Prof. Dr. jur. Katharina Pistor (Jg. 1963) und der Kunststofftechniker Prof. Dr.-Ing. Markus Stommel (Jg. 1968).
 

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