Das Humboldt Experiment

14.02.2022 | BBAW | PM-04/2022

Performative Vortragsreihe zwischen Kunst und Wissenschaft

Humboldt-Forschung begegnet zeitgenössischer Kunst: In der neuen Vortragsreihe Das Humboldt Experiment inszeniert die brasilianische Regisseurin Mirah Laline Lecture-Performances rund um das Leben und Werk Alexander von Humboldts. An sechs Abenden im Humboldt Forum treffen Künstler*innen auf Forscher*innen der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und machen das wissenschaftliche Erbe Alexander von Humboldts sinnlich erlebbar. Den Auftakt machen am 17. März Medienkünstler Nelson Vergara und Humboldt-Experte Tobias Kraft. Im Zentrum der performativen Begegnung steht Alexander von Humboldts Aufstieg auf den höchsten Berg Ecuadors: den Chimborazo.

Das Leben und Werk Alexander von Humboldts, einer der Namensgeber des Humboldt Forums, ist vielschichtig und mit globalen Fragen verknüpft, die bis in die Gegenwart reichen. Mit ihm werden ein neues Naturverständnis, die Beschäftigung mit Sprachen und Kulturen in Verbindung gebracht, aber auch die Auseinandersetzung mit Unterdrückung und Versklavung.

Die neue sechsteilige performative Vortragsreihe Das Humboldt Experiment macht das wissenschaftliche Erbe Humboldts und seine fortwährende Aktualität multimedial und sinnlich erlebbar. Jede Lecture-Performance widmet sich einem eigenen Themenfeld und überrascht durch ihre eigene Ästhetik, inszeniert von der brasilianischen Regisseurin Mirah Laline. Sie führt an jedem Abend eine*n Humboldt-Forscher*in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) und eine*n Künstler*in zusammen – zu einem interaktiven Austausch mit Vorträgen, Videokunst, Tanz, Schauspiel oder Musik.

In Folge 1 Das Humboldt Experiment. Aufstieg zum Chimborazo treffen sich am 17. März Humboldt-Experte Tobias Kraft von der BBAW und Medienkünstler Nelson Vergara aus Bogotá von der Escuela de Artes Plásticas der Universidad Nacional de Colombia. Im Zentrum der performativen Begegnung steht Alexander von Humboldts Aufstieg auf den höchsten Berg Ecuadors: den Chimborazo.

Der Versuch der Besteigung des Chimborazo im Jahr 1802 war der spektakulärste Moment von Alexander von Humboldts Reise durch die amerikanischen Tropen. Selbst wenn er den Gipfel witterungsbedingt nie erreichte, hielt er mit seinem Aufstieg für viele Jahre einen Höhenrekord. Der 6.261 Meter hohe Vulkan galt den Europäern damals als höchster Berg der Erde.

Folge 1: Das Humboldt Experiment. Aufstieg zum Chimborazo: 17. März 2022, 19-20:30 Uhr, Saal 1, 9 / 4,50 Euro

Folge 2: Das Humboldt Experiment. Über das System Sklaverei: 19. Mai 2022, 19-20:30 Uhr, Saal 1, 9 / 4,50 Euro

Das Humboldt Experiment ist eine Veranstaltungsreihe der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss in Kooperation mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Biografien
Nelson Vergara (*1968 in Villavicencio, Kolumbien) ist Professor an der Escuela de Artes Plásticas der Universidad Nacional de Colombia. Er studierte Bildende Kunst an der Universidad Nacional de Colombia, Kunst und Medien an der Universität der Künste Berlin sowie Audiovisuelle Medien an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Seine Promotion in künstlerischer Forschung an der Kunst-Universität Linz, Österreich, verfasste er über Alexander von Humboldt: 1802: Aufstieg zum Chimborazo. Eine künstlerische Kartographie. In seinem künstlerischen Werk untersucht er die poetischen Möglichkeiten der Wissensgenerierung und medialen Konstruktionen mit dem Schwerpunkt auf der subjektiven Beziehung von Körper-Territorium-technischem Medium. Seine Kunstprojekte werden als mediale und künstlerische Kartographien, expanded-dokumentarische sowie reaktive und generative Installationen aufgeführt. Nelson Vergara wirkte an mehr als 60 Ausstellungen, Video- und Kunstfestivals in China, Kroatien, Deutschland, Spanien, USA, Israel, Argentinien, Kanada und Kolumbien mit.

Tobias Kraft (*1978 in Köln, Deutschland) ist promovierter Romanist und arbeitet seit 2015 an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Zusammen mit seinem Team entwickelt er die edition humboldt, eine digitale und gedruckte Edition der Reisemanuskripte und Nachlass-Schriften zu Humboldts großen Forschungsreisen in Amerika und Asien. Seit 2019 ist er außerdem Leiter des Proyecto Humboldt Digital (ProHD), eine internationale Kooperation mit Standorten in Berlin und Havanna zur digitalen Kulturerbeforschung und Fortbildung in den Digitalen Geisteswissenschaften.

Mirah Laline (*1988 in Belém, Nordbrasilien) studierte Regie an der Bundesuniversität in Porto Alegre (Südbrasilien). 2013 schloss sie ihren Bachelor mit dem Essay Theater als poetischer Guerilla-Kampf und dem site-specific Straßentheater Transpiro! ab. Ein DAAD-Stipendium führte sie 2015 nach Berlin in die Regieabteilung der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin. 2011 gründete sie die Theatergruppe ATO CIA.CÊNICA und gewann mehrere Auszeichnungen für ihre Inszenierungen von Der Hässliche von Marius von Mayenburg, der brasilianischen Erstaufführung von Sasha Marianna Salzmanns Muttersprache. Mameloschn sowie für Pátria Estrangeira / Fremde Heimat. Pátria Estrangeira / Fremde Heimat entstand als Koproduktion zwischen dem Badischen Staatstheater Karlsruhe, dem Goethe-Institut Porto Alegre und ATO CIA.CÊNICA, darüber hinaus wurde die Produktion von der Kulturstiftung des Bundes gefördert. 2021 entwickelte Mirah Laline in der Galerie im Körnerpark (Berlin) als Schauspielerin, Dramaturgin und Regisseurin das Theaterprojekt Juntos/ Bî Hevra. Die Theaterproduktion ist ein stimmungsvoll kurdisch-brasilianisches Hochzeitsfest, das ein Netz aus Migrations- und Familiengeschichten strickt. Am Humboldt Forum inszeniert sie ab März 2022 mit der Reihe Das Humboldt Experiment sechs Begegnungen zwischen Wissenschaft und Kunst.

Pressebilder zum Download: humboldtforum.org/presse         


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