Neues Akademienvorhaben der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

02.11.2016 | BBAW/PM-23/2016

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat am 28. Oktober beschlossen, fünf neue Projekte in das Akademienprogramm von Bund und Ländern aufzunehmen. Eines der geförderten Neuvorhaben ist das Projekt „Anpassungsstrategien der späten mitteleuropäischen Monarchie am preußischen Beispiel (1786 bis 1918)“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW).

Akademiepräsident Prof. Martin Grötschel zeigte sich hocherfreut: “Die BBAW wird dank dieser Förderung in der Lage sein, ihren Forschungsschwerpunkt zur preußischen Geschichte nachhaltig zu stärken und um Fragen zur politischen Kultur in der Spätphase monarchischer Herrschaft zu erweitern.“

Das Akademienprogramm ist derzeit das größte geisteswissenschaftliche Forschungsprogramm der Bundesrepublik Deutschland. Voraussetzung für die Aufnahme eines Projekts in das Programm ist seine überregionale und gesamtstaatliche wissenschaftspolitische Bedeutung.

Ziel des Projekts „Anpassungsstrategien der späten mitteleuropäischen Monarchie am preußischen Beispiel (1786 bis 1918)“ ist es, ein großes mehrbändiges Editionswerk zu schaffen, das ungedruckte Quellen zur Geschichte der Monarchie der Zeit von 1786 bis 1918 zur Verfügung stellt. Dies ist ein Desiderat der internationalen und komparatistischen Forschung. Ein solches Werk existiert bislang für keine der europäischen Monarchien. Das Akademienvorhaben wird einen gewichtigen Beitrag leisten zur Überprüfung der These von der „Neuerfindung der Monarchie“ im 19. Jahrhundert in europäischer und globaler Perspektive. Am preußischen Beispiel widmet es sich dem epochenübergreifenden Problem der Anpassung der Monarchie als spezifische politische Kultur an eine sich wandelnde Gesellschaft. Ziel ist es, wirksame Integrationsleistungen, deren Grenzen und auch die Emotions-Geschichte gerade der späten preußischen Monarchie greifbar zu machen.

Die insgesamt kaum genutzte archivalische Überlieferung zur preußischen Monarchie ist außerordentlich gut, jedoch existiert kein einzelnes geschlossenes Quellenkorpus zum Thema. Dieses Referenzwerk wird aus den Beständen der verschiedensten Archive editorisch erst zusammengestellt. Besonders relevant hierfür sind die Bestände des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz in Berlin-Dahlem. Neben gedruckten Editionsbänden wird das Vorhaben seine Forschungsdaten in elektronisch aufbereiteter Form auch der breiten interessierten Öffentlichkeit präsentieren. Das von Wolfgang Neugebauer (BBAW) und Monika Wienfort (Humboldt-Universität zu Berlin / Bergische Universität Wuppertal) beantragte Projekt hat eine Laufzeit von zwölf Jahren.

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