Rückblick auf 323/30 Jahre - Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften feiert Leibniztag im Jubiläumsjahr ihrer Neukonstituierung

17.06.2023 | BBAW | PM-08/2023

Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) beging heute feierlich ihren Leibniztag im Konzerthaus Berlin am Gendarmenmarkt. Das Motto „Wandel durch Aufklärung“ stand angesichts der Jubiläumsfeierlichkeiten der Akademie im Zentrum der Festsitzung (PM 06/2023). Als „vormals Preußische Akademie der Wissenschaften“ eigentlich mehr als dreihundertzwanzig Jahre alt, feiert die Akademie in diesem Jahr ihren 30. Geburtstag: Denn vor nunmehr dreißig Jahren endete die Akademie der Wissenschaften der DDR und die BBAW wurde durch einen Staatsvertrag der Länder Berlin und Brandenburg neu konstituiert. Diesen Einschnitt in der Geschichte der Akademie nahm die BBAW auch beim Leibniztag zum Anlass, mit Gästen aus dem In- und Ausland auf die Zukunft dieser größten Forschungseinrichtung mit geisteswissenschaftlichem Profil in der Hauptstadtregion zu blicken.

Eröffnet wurde der diesjährige Leibniztag mit Grußworten von Sabine Döring, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung, von Ina Czyborra, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege des Landes Berlin und von Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg.

Seinen diesjährigen Bericht stellte Akademiepräsident Christoph Markschies unter den Titel „Leibniz ohne Perücke. Berichte und Ausblicke nach 323/30 Jahren“. Der Theologe und Historiker betonte in diesem Zusammenhang: „Leibniz hat damit begonnen, dass Akademie hier immer wieder neu erfunden und dabei doch auch Bewährtes behalten wird. Gleiches kann man von denen sagen, die vor dreißig Jahren die Akademie im Zuge der Wiedervereinigung neu konstituierten. Nun ist es an uns, den gegenwärtigen Mitgliedern der Akademie, in diese Fußstapfen zu treten. Glücklicherweise mangelt es uns nicht an Ideen“.

Zum Thema „Die nächsten 30 Jahre BBAW – Ratschläge von Critical Friends zum Schluss eines Jubiläums“ diskutierten Julia von Blumenthal (Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin), Heinz Faßmann (Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Bundesminister a.D.), Julika Griem (Vizepräsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft), Joachim Müller-Jung (Leiter des Ressorts „Natur und Wissenschaft“ der Frankfurter Allgemeinen Zeitung), David Nirenberg (Direktor am Institut for Advanced Study in Princeton, NJ) und Dorothea Wagner (Lehrstuhlinhaberin am Karlsruher Institut für Technologie KIT, Institut für Theoretische Informatik) mit Akademiepräsident Christoph Markschies.

Die Leibniz-Medaille 2023 wurde Björn Wittrock, Mitbegründer des Swedish Collegium for Advanced Study in Uppsala und Vizepräsident der Academia Europea, verliehen. Mit der Auszeichnung ehrt die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften einen Wissenschaftsorganisator außerordentlichen Ranges und würdigt zugleich dessen jahrzehntelangen herausragenden Verdienste um die Förderung verschiedenster Disziplinen in Europa und in Deutschland. Zudem ehrt sie mit Björn Wittrock eine Forscherpersönlichkeit, die nicht nur ihr eigenes Fach, die Soziologie, inhaltlich wie organisatorisch geprägt, sondern die auch die internationale Wissenschaftslandschaft unter Einschluss der Naturwissenschaften institutionell entscheidend beeinflusst hat.

Die Solisten der Kammerakademie Potsdam spielten anlässlich des Leibniztages Musik aus dem Gründungsjahrhundert der vormals Preußischen Akademie der Wissenschaften sowie zeitgenössische Musik aus der ehemaligen DDR. Die Kammerakademie Potsdam selbst geht ebenfalls auf eine Neukonstitution in den Jahren nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung zurück und ist bei ihren Interpretationen von Stücken aus verschiedensten Epochen nach wie vor auch von diesen Erfahrungen geprägt.

Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften hat im Rahmen ihrer Gremiensitzungen zum Leibniztag 2023 neun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als Ordentliche Mitglieder neu in die Akademie aufgenommen.

Ottmar Edenhofer, Jg. 1961
Professor für die Ökonomie und Politik des Klimawandels an der Technischen Universität Berlin und Direktor am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung    
Sozialwissenschaftliche Klasse

Birgit Emich, Jg. 1967
Professorin für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Goethe-Universität Frankfurt
Geisteswissenschaftliche Klasse

Alexandra Freund, Jg. 1964
Professorin für Entwicklungspsychologie im Erwachsenenalter an der Universität Zürich
Sozialwissenschaftliche Klasse und Biowissenschaftlich-medizinische Klasse

Hanna Kokko, Jg. 1971    
Professorin für Evolutionsbiologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Biowissenschaftlich-medizinische Klasse

Frauke Kreuter, Jg. 1971
Professorin für Statistik und Data Science an der Ludwig-Maximilians-Universität München
Technikwissenschaftliche Klasse

Ursula Rao, Jg.    1965
Direktorin der Abteilung ‚Ethnologie, Politik und Governance‘ am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung Halle (Saale)
Sozialwissenschaftliche Klasse

Dörthe Tetzlaff, Jg. 1974    
Professorin für Ökohydrologie an der Humboldt-Universität zu Berlin und Abteilungsleiterin am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei
Technikwissenschaftliche Klasse

Anita Traninger, Jg. 1969
Professorin für Romanische Philologie an der Freien Universität Berlin
Geisteswissenschaftliche Klasse

Cornelia Woll, Jg. 1978
Präsidentin der Hertie School und Professor of International Political Economy
Sozialwissenschaftliche Klasse

Der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gehören derzeit 191 Ordentliche und 146 entpflichtete Ordentliche Mitglieder, 66 Außerordentliche Mitglieder sowie ein Ehrenmitglied an. 84 Mitglieder sind Frauen.


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