Uwe Johnson-Werkausgabe im Akademienprogramm

12.03.2014 | BBAW/PM-03/2014

Das Projekt “Uwe Johnson-Werkausgabe. Eine historisch-kritische Edition der Werke, Schriften und Briefe Uwe Johnsons” wurde als Vorhaben der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in das Akademienprogramm aufgenommen. Damit wird zum ersten Mal die Edition des Werkes eines zeitgenössischen Autors in diesem von Bund und Ländern gemeinsam finanzierten Programm gefördert.

Das Projekt “Uwe Johnson-Werkausgabe. Eine historisch-kritische Edition der Werke, Schriften und Briefe Uwe Johnsons” wurde als Vorhaben der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in das Akademienprogramm aufgenommen. Damit wird zum ersten Mal die Edition des Werkes eines zeitgenössischen Autors in diesem von Bund und Ländern gemeinsam finanzierten Programm gefördert.

 

Die Romane Uwe Johnsons gehören zu den bedeutenden Werken der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts. Uwe Johnson erzählt von deutscher Geschichte in einem über das Europäische hinausgreifenden Kontext der globalen Nachkriegsgeschichte. Durchgängig verknüpfen die erzählerischen Konstruktionen private Schicksale mit gesellschaftlichem Wandel. Sie gelten als ein Modell für die Ausdrucks- und Erkenntnismöglichkeiten von Literatur, das im Zusammenhang einer Ethik des Erzählens fächerübergreifend diskutiert wird.

 

Auf der Grundlage des Nachlasses von Uwe Johnson (Uwe Johnson-Archiv) wird eine auf Vollständigkeit angelegte historisch-kritische Ausgabe in drei Abteilungen erarbeitet: Werke, Schriften und Briefe. Die Ausgabe wird in Buchform und digital erscheinen. Im Buch werden eine gesicherte Textfassung sowie ein ausführlicher Kommentar geboten, digital werden die Textgenese, Varianten, Quellen sowie ein kritischer Kommentar dargestellt. Der Gewinn der digitalen Aufbereitung besteht in der synoptischen Verknüpfung der Texte und Kommentare sowie des Quellenmaterials über die Abteilungen hinweg. Auf diese Weise wird das für Johnsons Arbeit grundlegende Konzept des Gesamtwerks editorisch umgesetzt.

 

Die digitale Ausgestaltung eines solchen Konzepts für einen Autor des 20. Jahrhunderts wird auch als Gelegenheit für grundsätzliche Überlegungen zur Zukunft von Werkausgaben verstanden. Eine vollständige Digitalisierung des Nachlasses sowie von Teilen der Quellensammlung ist Bestandteil des Vorhabens.

 

Die Arbeitsstelle wird an der Universität Rostock eingerichtet, wo sich bereits das Uwe Johnson-Archiv befindet. Das Forschungsprojekt wird eine Laufzeit von 24 Jahren haben, Projektleiter ist Prof. Dr. Holger Helbig (Universität Rostock).

 

Pressemitteilung als PDF (PDF, 30KB)

 

Pressekontakt:
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Leitung Referat Information und Kommunikation,
Gisela Lerch
Jägerstraße 22/23
10117 Berlin,
Tel. 030/20370-657
Fax: 030/20370-366
E-Mail: lerch@bbaw.de
 

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