Das antike Griechenland - eine gescheiterte Nation?

Jahresvortrag des Zentrums Grundlagenforschung Alte Welt

25. Februar 2022

Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Leibniz-Saal, Markgrafenstraße 38, 10117 Berlin

Zur Rezeption und Bewertung der griechischen Geschichte in der deutschen Geschichtsschreibung des 19. Jh.

Karl Christ hat 1988 die „Politisierung der Antike“ sowie die „Idealisierung der Antike“ und die „Verwissenschaftlichung der Antike“ als typische Eigenarten der Antiken-Rezeption der deutschen Altertumswissenschaft im 19. Jahrhundert herausgestellt. Alle drei Erscheinungsformen standen dabei keineswegs unvermittelt nebeneinander, sondern bildeten durchaus ein sich gegenseitig bedingendes Beziehungsgeflecht, in dem aber der Politisierung eine ausschlaggebende Rolle zukam. So erfuhr die Beschäftigung mit dem antiken Griechenland durch die zeitgenössischen politischen Debatten um die staatliche Neugestaltung Deutschlands im 19. Jahrhundert eine ganz spezifische Prägung.

Das nationalstaatliche Denken im 19. Jahrhundert wurde nicht nur, aber insbesondere in den deutschen Altertumswissenschaften zu einem wirkkräftigen Deutungsmuster der Geschichte der antiken griechischen Staatenwelt. Es entwickelte sich die Vorstellung, dass die griechische Poliswelt ein geschlossener Raum nationaler Gesinnung und daher ihrem Wesen nach auch zu einer entsprechend umfassenden politischen Einheit bestimmt gewesen sei. Die politische Unfähigkeit der Griechen habe diese jedoch nicht zustande kommen lassen. Der Verlauf der antiken griechischen Geschichte wurde damit als Geschichte einer gescheiterten Nation gedeutet. Erst im Verlaufe des 20. Jahrhunderts setzte ein grundlegender Perspektivwechsel ein. Im Vortrag sollen die Genese und die durchaus wechselhafte Ausgestaltung dieser Deutungsmuster im 19. Jahrhundert nachgezeichnet werden.

Eine Veranstaltung des Zentrums Grundlagenforschung Alte Welt (ZGAW).

Einen Livestream der Veranstaltung können Sie ab 18 Uhr auf bbaw.de/live verfolgen.


PROGRAMM

Begrüßung

  • Tonio Sebastian Richter (Sprecher des ZGAW | Akademiemitglied | Freie Universität Berlin)

Einführung des Vortragenden

  • Klaus Hallof (stellv. Sprecher des ZGAW)

Vortrag

  • Peter Funke (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

* Wichtige Hinweise zur Veranstaltung*

Eine Anmeldung ist via untenstehendem Formular bis zum 22. Februar 2022 erforderlich. 


Hinweise für die Teilnahme vor Ort:

Für diese Veranstaltung gilt die 2G-Regel-Plus.

Der Einlass beginnt eine halbe Stunde vor der Veranstaltung, bitte kommen Sie frühzeitig. Aufgrund der Hygieneregeln zur Eindämmung des Coronavirus SARS-CoV-2 kann es am Einlass zu Wartezeiten kommen. Für die Teilnahme sind folgende Nachweise nötig (Nachweise über eine vollständige COVID-19-Impfung und/oder über Ihre Genesung müssen digital verifizierbar sein (QR-Code)):

  • Personalausweis oder Reisepass
  • Ein Nachweis über eine vollständige COVID-19-Impfung (die letzte Impfung muss mind. 14 Tage zurückliegen) oder
  • ein Nachweis über Ihre Genesung (das positive PCR-Testergebnis liegt mindestens 28 Tage jedoch maximal drei Monate zurück bzw. bei einer länger zurückliegenden Infektion in Verbindung mit mind. einer Impfung gegen Covid-19) und
  • ein tagesaktueller negativer Testbescheid auf eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 (Antigen-Schnelltest oder PCR-Test).
    • Die „2G-Bedingung zuzüglich Test“ gemäß § 9a wird geändert, so dass eine zusätzliche Testpflicht nur für Personen besteht, die sich drei Monate nach ihrer zweiten Impfung nicht haben boostern lassen. Die zusätzliche Testpflicht entfällt folglich für
    •  Geboosterte (zeitlich unbegrenzt),
    • frisch Geimpfte (einschließlich frisch geimpfte Genesene) für drei Monate
    • und frisch Genesene (einschließlich frisch genesen Geimpfte) für drei Monate.

Bitte halten Sie die entsprechenden Bescheide am Einlass bereit und beachten Sie weitere Sicherheits- und Hygienehinweise vor Ort.


Sollten Probleme bei der Anmeldung auftreten oder Sie keine Anmeldebestätigungsmail erhalten, kontaktieren Sie uns bitte via E-Mail  .

Franziska Urban
Veranstaltungskoordinatorin
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0)30 20370 529
franziska.urban@bbaw.de 
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