Mittwoch, 2. April 2014
I Mobilität und transnationale Biographie in der EU -
Wer sind die Zukunftsbürger Europas?
Angesichts aktueller Debatten über eine europäische Solidarität abseits wirtschaftlicher Interessen stellt sich die Frage nach dem Element, das Europa trotz stürmischer Zeiten im Innersten zusammenhält. Die Wissenschaft diskutiert die Notwendigkeit einer europäischen Identität und die europäische Politik verfolgt explizit das Ziel, diese zu stärken. Aber gibt es eine europäische Identität? Und wenn ja: Wo und bei wem können wir sie finden?
In diesem Workshop sollen transnationale Biographien im Mittelpunkt stehen. Fühlen sich Menschen durch die schon früh gelebte Mobilität und ihre Biographie als Europäer - und sind sie so die „Zukunftsbürger" Europas?
Der Workshop richtet sich an Teilnehmer, die an Identitätsentwicklungen und speziell europäischer Identität interessiert sind, an solche, die sich selbst als Europäer fühlen (oder gerade nicht!) – und natürlich an die, die selbst mit verschiedenen nationalen Identitäten konfrontiert sind und ihre Sichtweise teilen wollen.
Gast:
Weronika Priesmeyer-Tkocz
Europäische Akademie Berlin
Workshopleiterin:
Judith Rohde-Liebenau
Oxford University
Donnerstag, 3. April 2014
II Demokratieverständnisse in der arabischen Welt
Die Umwälzungen in der arabischen Welt, die von den Medien kollektiv als „arabischer Frühling" bezeichnet werden, haben in den einzelnen Ländern ganz unterschiedliche Entwicklungen nach sich gezogen. Allen Protesten gemeinsam waren Forderungen nach Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit. Für den europäischen Beobachter stellt sich diesbezüglich die Frage, wie der Begriff „Demokratie" in der arabischen Welt verstanden wird. Existiert ein gemeinsames regional und kulturell spezifisches "arabisches Demokratieverständnis"?
Dieser Workshop richtet sich an alle, die mehr über aktuelle politische Entwicklungen im arabischen Raum erfahren möchten. Gemeinsam werden wir uns auf die Suche nach einem arabischen Demokratieverständnis begeben. Dabei werden gesellschaftliche und politische Entwicklungen berücksichtigt. Ziel ist es, die Pluralität von Demokratieverständnissen in der arabischen Welt aufzuzeigen und die Rolle Europas in diesem Spannungsfeld näher zu beleuchten.
Gast:
Thomas Claes Nordafrika- und Nahostreferent der Friedrich Ebert Stiftung
Workshopleiter:
Ilyas Saliba
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
Laura Führer
Freie Universität Berlin
III Rechtsstaat und Demokratie in China
Das System China hat ein übergreifendes Ziel: Wirtschaftswachstum. Berufspolitiker werden primär wegen Ihrer Fähigkeit befördert, die regionale Wirtschaftskraft zu stärken. Leider ist das System anfällig für Korruption. Jede Woche werden hochrangige Politiker dafür angeklagt. Das gefährdet die Glaubwürdigkeit in die Regierung.
Kann die historische Erfahrung von Europa mit dem Rechtsstaat und der Demokartie Anregungen für China geben? Könnten unabhängige Medien, eine aktive Zivilgesellschaf oder freie Wahlen auf lokaler und regionaler Ebene helfen, die richtigen Anreize für die Berufspolitiker zu setzen? Oder Gefährden sie die gesellschaftliche Ordnung?
Der Workshop richtet sich an diejenigen, die der Frage nachgehen möchten, inwieweit die historische Erfahrung von Europa mit dem Rechtsstaat und der Demokratie für die Zukunft von China eine Rolle spielen könnte.
Gäste:
Henry Alt-Haaker
Programmleiter der Robert Bosch Stiftung
Steven Wang
Oxford University, Gründer des 'Rohdes China Forums'
Yi Zhu
Forschungsgruppe Gesellschaft, Medien, Gegenwartskultur bei Merics (Mercator Institute for China Studies)
Workshopleiter:
Matthias Qian
Oxford University
Englische Fassung:
Democracy and Rule of Law in China
The developmental state in China has an overarching objective: Economic Growth. Politicians are primarily promoted because of their proven track record to facilitate regional development. Unfortunately, the developmental state is particularly prone to corruption. Every week, high level politicians are being prosecuted for misappropriation charges. This threatens the credibility of the government.
Without emulating the West, do Western-style institutions offer some ideas to the government challenges in China? Could the strengthening of the rule of law and greater accountability of government officials, either through greater independence for media and civil society or even elections at low/medium levels offer some form of checks and balances? Or would these sensitive reforms threaten the public order and ultimately weaken the welfare of the Chinese citizen?
The workshop is targeted at individuals interested in the question of the relevance of Europe’s History in regard to the Rule of Law and Democracy for civilisational progress in China.
Guests:
Henry Alt-Haaker
Project Manager of the Bosch Foundation
Steven Wang
Founder of the 'Rohdes China Forum’, Oxford University
Yi Zhu RG Society
Media and Contemporary Culture at Merics
Workshop leader:
Matthias Qian
Oxford University