Ist das noch normal? Wer definiert psychische Erkrankungen?

ZEIT FORUM WISSENSCHAFT

18. März 2013

Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Leibniz-Saal, Markgrafenstrasse 38, 10117 Berlin

Was ist normal, was psychisch krank? Macht das US-amerikanische Standardwerk „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders” gesunde Menschen zu Patienten und führt dazu, dass Medikamente deutlich schneller verschrieben werden? Wer definiert psychische Erkrankungen und welche Folgen zieht das nach sich? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigen sich Experten beim 49. ZEIT FORUM WISSENSCHAFT.

Im Mai 2013 erscheint die überarbeitete Fassung des US-amerikanische Diagnosesystems DSM (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders). Das Standardwerk beeinflusst, wer hierzulande als krank gilt – und welche Therapie die Kasse zahlt. Manche Erkrankung taucht im DSM-5 neu auf, manche fällt ganz weg, für andere Erkrankungen gelten geänderte Diagnosekriterien, etwa für Sucht, Autismus oder die posttraumatische Belastungsstörung.

 

Das Werk ist umstritten. Einer der Hauptkritikpunkte am DSM-5 ist die Aufweichung verschiedener Krankheitsbilder bis hin zur ihrer Aufnahme in den Katalog. Manche Experten erwarten einen Anstieg der Diagnosen. Sie fürchten, dass das neue Regelwerk viele gesunde Menschen zu Patienten macht und Medikamente deutlich schneller verschrieben werden. Was ist normal, was psychisch krank? Mit dieser Frage beschäftigen sich Experten beim 49. ZEIT FORUM WISSENSCHAFT, zu dem Sie die Wochenzeitung DIE ZEIT und die Zeitstiftung Ebeling und Gerd Bucerius in Kooperation mit dem Deutschlandfunk und der Berlin- Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften herzlich einladen.


Es diskutieren:

Isabella Heuser
Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
an der Charité Berlin
 

Karl Lauterbach

MdB, Gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im
Deutschen Bundestag
 

Michael Mary
Autor des Buches „Ab auf die Couch!: Wie Psychotherapeuten
immer neue Krankheiten erfinden und immer weniger Hilfe leisten“
 

Hans-Ulrich Wittchen
Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie an
der TU-Dresden und Mitglied der Task Forces für DSM-5
 

Gesprächsleitung:

Ulrich Blumenthal
Redaktionsleiter „Forschung aktuell“, Deutschlandfunk
 

Andreas Sentker
Leiter Ressort Wissen, DIE ZEIT

 

Begrüßung:


Frauke Hamann
Programmleiterin, ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius

 

Liveübertragung auf UKW von 19:00 – 20.00 Uhr in „Dokumente und Debatten“ (LW 153 kHz und 177 kHz, MW 990 kHz, Livestream: www.dradio.de)


Eine Zusammenfassung sendet der Deutschlandfunk auf UKW am 22. März 2013 - 19:15 – 20:00 Uhr in der Sendung „Das Kulturgespräch“.

Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung unter zeit-forum@vf-holtzbrinck.de wird gebeten.

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