Kultur.Politik.Museum. Musealisierung von Monarchie, (Vater-)Land und Nation im deutschsprachigen Kulturraum des 19. Jahrhunderts

Öffentliche Fachkonferenz

26. - 28. September 2013

Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Leibniz-Saal, Jägerstrasse 22/23, 10117 Berlin

Die Tagung stellt die Frage nach den kontextabhängig unterschiedlich ausdifferenzierten Zusammenhängen von Kultur, Politik und Museum im deutschsprachigen Kulturraum des „langen“ neunzehnten Jahrhunderts.

Kultur.Politik.Museum. Musealisierung von Monarchie, (Vater-)Land und Nation im deutschsprachigen Kulturraum des 19. Jahrhunderts
Kultur.Politik.Museum. Musealisierung von Monarchie, (Vater-)Land und Nation im deutschsprachigen Kulturraum des 19. Jahrhunderts

In der innerstaatlich heterogenen oder zwischenstaatlich föderalen Situation des Deutschen Bundes stießen sich Museumsgründungen häufig gegenseitig an. Die (Gründungs-)Geschichten dieser Museen sind von nach- und wetteifernden Handlungen unterschiedlicher Akteure gekennzeichnet. Deshalb sollen die von Diversifikation geprägten, zwischen Ab- und Entgrenzung oszillierenden musealen Narrative zwischen den mitteleuropäischen Mächten offengelegt werden.

 

Staaten konnten sich museal z.B. als monarchisch oder literarisch geprägte Nationen (Bayerisches Nationalmuseum München, Schillermuseum Marbach am Neckar) hervorheben oder aber wie im Begriff der „deutschen Kulturnation“ überstaatlich und damit auch auf transnationaler Ebene verbinden (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Goethe-Nationalmuseum Weimar). An den kulturpolitischen Netzwerken sollen diejenigen Prozesse staatlicher und gesellschaftlicher Ausdifferenzierung als Grundlage von kulturpolitischen Handlungen nachvollzogen werden, die zu den verschieden motivierten Museumsgründungen führten. Dabei ist zudem vor dem Hintergrund eines erstarkenden Bürgertums das Wechselspiel von staatlicher Kulturpolitik und gesellschaftlicher Kulturgestaltungskraft in den Blick zu nehmen.

 

 

DONNERSTAG, 26. September 2013


13.30 Uhr Begrüßung
Wolfgang Neugebauer

Berlin


Erste Sektion: Goethe – Anfänge und Entwicklungen


13.45 Uhr

Goethe als Museumspolitiker. Strategien zur Entwicklung

musealen Potenzials in Sachsen-Weimar-Eisenach und Preußen

Constanze Breuer

Halle


14.30 Uhr

Goethe – Nation – Museum. Goethe und seine Häuser nach 1832

Paul Kahl

Göttingen:


15.15 Uhr Kaffeepause

 

Zweite Sektion: Internationale Konstellationen


15.45 Uhr

Nationale Museumspolitik unter preußischen Königen?

Bärbel Holtz

Berlin


16.30 Uhr

Kein Nationalmuseum für das Kaisertum Österreich?

Marlies Raffler

Graz


17.15 Uhr

Die verkörperte Nation - Kaiser, Könige und Künstler in französischen Museen im 19. Jahrhundert

Felicity Bodenstein

Paris


18.00 Uhr Pause

 

18.30 Uhr

Abendvortrag
N.N.
 

FREITAG, 27. September 2013


Dritte Sektion: Preußisch-deutsche Museumspolitik zwischen Vaterland und Nation


10.00 Uhr

 "Und bildet schon eine Nationalgalerie“ – Die Vaterländische Galerie in Schloss Bellevue 1844–1865

Markus Jager

Dortmund


10.45 Uhr 

Museumspolitik im Reichsland Elsass-Lothringen. Die Neugründung der Straßburger Gemäldesammlung durch Wilhelm von Bode

Tanja Baensch

Berlin


11.30 Uhr

Das Deutsche Museum in Berlin 1907–1914 und der Versuch, eine nationale Kunstgeschichte Deutschlands zu konstruieren

Nikolaus Bernau

Berlin


12.15 Uhr Mittagspause


Vierte Sektion: Museale und memoriale Topographie in Weimar


13.45 Uhr

Weimarische Museumspolitik vor und nach 1832

Christian Hecht

Nürnberg


14.30 Uhr

Das Museum im Stadtgespräch. Deutungsvorschläge zum Wislicenus-Fries der Stegmann-Villa Weimar

Jens Riederer

Weimar


15.15 Uhr Kaffeepause

 

Fünfte Sektion: Nation, Memorial, Architektur


15.45 Uhr

Zwischen Preußen und Deutschland.

Die Marienburg und der Kölner Dom als Orte nationaler Identitätsstiftung

Jan Werquet

München


16.30 Uhr

Narrativer Überbau. Museumsarchitektur in Formen einer nationalen Baukunst

Markus Thome

Tübingen

 

SAMSTAG, 28. September 2013


Sechste Sektion: Zentral-, Landes- oder Nationalmuseum?


10.00 Uhr

“Eine Zusammenstellung von verwandten Altertümern aus allen Gauen des Vaterlandes“. Gründung und Anfangsjahre des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz (1852–1871)

Annette Frey

Mainz


10.45 Uhr 

Das Museum Rheinisch-Westphälischer Alterthümer in Bonn – eine Anstalt zur Förderung der Liebe zum vaterländischen Boden

Marion Widmann

Bonn


11.30 Uhr

Das Germanische Nationalmuseum: Intention und Narration. Erwerbungsstrategien in der Ära Essenwein (1866–1892)

Frank Matthias Kammel

Nürnberg


12.15 Uhr Schluss und Ausblick

 

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung unter wolfs@bbaw.de ist erforderlich.

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