Politik in der Wissenskrise? Zwischen Expertokratie und Faktenleugnung

Podiumsdiskussion

23. Oktober 2025

Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Einstein-Saal, Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin

Wie groß darf der Einfluss der Wissenschaft auf die Politik sein? Und was geschieht, wenn politische Debatten zunehmend als Fragen der wissenschaftlichen Richtigkeit verhandelt werden statt als Auseinandersetzungen über Werte, Interessen und Meinungen? 

Diese Entwicklung beschreibt der Soziologe Alexander Bogner in seinem Buch „Die Epistemisierung des Politischen. Wie die Macht des Wissens die Demokratie gefährdet“ (Reclam, 2021). Er warnt davor, dass politische Konflikte in einer zunehmend wissenschaftsbasierten Gesellschaft immer häufiger entpolitisiert werden, weil sie nicht selten mit Verweis auf die Wissenschaft und auf wissenschaftliche Expertise entschieden werden. 

Doch trifft diese Diagnose wirklich zu? Ist es nicht vielmehr so, dass wir im Zuge des Aufstiegs von Trump & Co. im Augenblick genau das Gegenteil erleben? Wissenschaftliche Expert:innen werden gezielt diffamiert, wissenschaftliche Fakten bewusst ignoriert und geleugnet, Universitäten zu Feinden des Staates und der Regierung erklärt. Wie lässt sich die aktuelle Situation nun adäquat deuten? Erleben wir eine Überbewertung oder eine Abwertung wissenschaftlicher Autorität – oder beides zugleich? Und: Gibt es einen Ausweg aus dem Spannungsfeld von Verwissenschaftlichung und zunehmender Faktenleugnung? 

Diese und weitere Fragen diskutiert Alexander Bogner, Österreichische Akademie der Wissenschaften, nach einem kurzen Impulsvortrag mit Julia Reuschenbach, Politikwissenschaftlerin an der Freien Universität Berlin und Co-Autorin des Buches „Defekte Debatten: Warum wir als Gesellschaft besser streiten müssen“ (Suhrkamp, 2024) und Alena Buyx, Ärztin und Professorin für Ethik der Medizin und Gesundheitstechnologien an der Technischen Universität München, Mitglied des Wissenschaftsrats und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina sowie von 2020 bis 2024 auch Vorsitzende des Deutschen Ethikrates. Die Diskussion wird moderiert von Nicola Kuhrt, Journalistin und Redaktionsleiterin Research von Table.Briefing in Berlin.


Eine Veranstaltung der Transfer Unit Wissenschaftskommunikation der BBAW in Kooperation mit der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS und der Juniorprofessur Europäische Kultur und Bürgergesellschaft der Technischen Universität Chemnitz.

Im Rahmen der wissenschaftlichen Fachtagung „In der Wissenskrise? Eine Debatte über Wissensprobleme der Gegenwart“  am 23./24. Oktober 2025 an der BBAW.


Leider ist die Veranstaltung bereits ausgebucht.
Prof. Dr. Sebastian Büttner
Projektleiter
Transfer Unit Wissenschaftskommunikation
Tel.: +49 (0)30 20370 624
sebastian.buettner@bbaw.de 
Jägerstraße 22/23
10117 Berlin
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