SYMPOSIUM
Wissenschaft und Wiedervereinigung -
Bilanz und offene Fragen


Eine Veranstaltung im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2009 "Forschungsexpedition Deutschland"

24. - 25. November 2009

Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Einstein-Saal, Jägerstraße 22-23, 10117 Berlin

Eine Veranstaltung im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2009 "Forschungsexpedition Deutschland"

SYMPOSIUM
Wissenschaft und Wiedervereinigung - Bilanz und offene Fragen

Die friedliche Revolution vor 20 Jahren riss die Mauer in Deutschland ein und beendete auch die lange Trennung zwischen den Wissenschaftlern in Ost und West. Damit eröffneten sich große Chancen, doch sollte nicht krisenfrei zusammenfinden, was zusammen gehörte. Machte man damals das Beste aus einer schwierigen Situation und brachte eine Entwicklung auf den Weg, die sich als erfolgreich erwiesen hat? Oder fehlte die Vision oder der Mut, die Evaluierung des Wissenschaftssystems der DDR auch für Reformen im Westen zu nutzen und so einen Beitrag zur Zukunft und zur inneren Einheit des Landes zu leisten?

 

Im Osten sprach man bald von "Abwicklung": Viele Mitarbeiter der DDR-Akademien verloren ihren Arbeitsplatz, Institute wurden geschlossen, Lehrstühle an den Hochschulen neu strukturiert und häufig von Wissenschaftlern aus dem Westen übernommen. Die grundlegende Umstrukturierung des DDR-Wissenschaftssystems wurde von den betroffenen Wissenschaftlern unterschiedlich beurteilt. Die einen sahen darin einen großen Fortschritt für die Wissenschaftslandschaft im Osten, andere kritisierten, dass das Wissenschaftssystem des Westens den neuen Bundesländern einfach "übergestülpt" wurde.

 

Dieses Symposium im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2009 will dazu beitragen, den historisch einmaligen Prozess verstehen und beurteilen zu können. Es lädt damalige Akteure und Betroffene, heutige Praktiker und Beobachter, Befürworter und Kritiker zur Diskussion und Reflexion über genutzte und verpasste Chancen ein.

 

Wie sahen die Bedingungen und Leistungen in Forschung und Lehre auf beiden Seiten der Mauer tatsächlich aus? Wie stand es um das Verhältnis von Wissenschaft und Politik in den beiden deutschen Staaten? Wie kamen – welche – Entscheidungen nach 1989 zustande, und wie wurden sie umgesetzt? Hat uns die Eingliederung der DDR-Wissenschaften in das westdeutsch geprägte Wissenschaftssystem bereichert oder zurückgeworfen? Wie ist der Neuaufbau der Forschung im Osten zu bewerten? Ist nach anfänglichen Krisen ein gesamtdeutsches Wissenschaftssystem entstanden? Der Blick zurück soll nach vorne weisen und die Frage nach der Zukunft der deutschen Wissenschaft im globalen Wettbewerb stellen.

 

 

Dienstag, 24. November 2009

 

19.00 Uhr

Eröffnung

 

Annette Schavan

Bundesministerin für Bildung und Forschung (angefragt)

 

Günter Stock

Akademiepräsident

 

19.15 Uhr

Auftakt

Wissenschaft und Wiedervereinigung – Genutzte oder verpasste Chancen?

 

PODIUMSDISKUSSION

 

Ferenc Glatz

Historiker

Jens Reich

Molekularbiologe

Gerhard A. Ritter

Historiker

Dagmar Schipanski

Physikerin und Politikerin

Wolfgang Thierse

Politiker

 

Einführung und Moderation

Jürgen Kocka

Vizepräsident der Akademie

Sozialhistoriker

 

 

Mittwoch, 25. November 2009

 

09.00 Uhr

Forum I

40 Jahre geteilte Wissenschaft

 

Impulsreferat I

Bündnis von Geist und Macht. Wissenschaft in der DDR

Richard Schröder

Theologe

 

Impulsreferat II

Bündnis von Geist, Wirtschaft und (verteilter) Macht. Wissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland

Winfried Schulze

Historiker

 

Podiumsdiskussion

mit Richard Schröder und Winfried Schulze sowie

 

Hubert Laitko

Wissenschaftshistoriker

Andreas Malycha

Historiker

Dagmar Simon

Politologin

 

Moderation

Etienne François

Historiker

 

 

Kaffeepause

 

 

11.30 Uhr

Forum II

Evaluation und Weichenstellungen

 

Impulsreferat

"Wie im Westen, so auf Erden"? Die Vereinigung der deutschen Hochschul- und Wissenschaftssysteme als Prozess

Mitchell Ash

Wissenschaftshistoriker

 

Podiumsdiskussion

mit Mitchell Ash sowie

 

Manfred Erhardt

Wissenschaftssenator a. D.

Thomas Kuczynski

Wissenschaftshistoriker und Publizist

Renate Mayntz

Soziologin

Hans Joachim Meyer

Staatsminister a. D.

 

Moderation

Bernd Faulenbach

Historiker

 

 

Mittagspause

 

 

14.30 Uhr

Forum III

Erfolge – Misserfolge – Konsequenzen

 

Impulsreferat I

Forscher und Institutionen in den neuen Ländern

Peer Pasternack

Forschungsdirektor am Institut für Hochschulforschung Wittenberg

 

Impulsreferat II

Unter anderen in der Welt. Das deutsche Wissenschaftssystem im internationalen Wettbewerb

Wilhelm Krull

Generalsekretär der VolkswagenStiftung

 

Podiumsdiskussion

mit Peer Pasternack und Wilhelm Krull sowie

 

Manfred Bierwisch

Linguist

Detlev Ganten

Mediziner

Joachim Sauer

Chemiker

 

Moderation

Volker Gerhardt

Philosoph

 

 

Kaffeepause

 

 

17.00 Uhr

Forum IV

Das Erbe von Teilung und Vereinigung – Perspektiven

 

Schlussdiskussion

Ingolf Hertel

Physiker

Dieter Klein

Soziologe

Frieder Meyer-Krahmer

Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung

Horst Kern

Mediziner

 

Moderation und Zusammenfassung

Peter Strohschneider

Vorsitzender des Wissenschaftsrates

 

Die Veranstaltung findet statt im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2009 – "Forschungsexpedition Deutschland " und wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung . Sie wird organisiert von Corina Weber und Jörg von Bilavsky.

 

Einen Blog zum Thema mit Beiträgen von Teilnehmern des Symposiums finden Sie hier: www.scienceblogs.de/wissenschaft-und-wiedervereinigung/about.php .

 

Medienpartner des Symposiums ist Deutschlandradio Kultur .

 

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.


Veranstaltungszeitraum:

24.11.2009: 19.00 Uhr<br>25.11.2009: 9.00 - 18.30 Uhr

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