Vom wahren Leben. Aus Wilhelm Heinses Aufzeichnungen und Briefen

Lesung

09. Februar 2012

Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Einstein-Saal, Jägerstrasse 22/23, 10117 Berlin

„Es geht doch nichts über einen Reisenden zu Fuß mit fröhlichem Muth und heitrer Seele, und Stärke und Munterkeit in den Gelenken, der seinen Reisebündel selbst trägt wie Pythagoras und Plato.” - Aus den auf seiner Schweiz- und Italienreise entstanden Briefen und Aufzeichnungen Wilhelm Heinses lesen die Schauspieler Friedhelm Ptok und Sabine Falkenberg. Markus Bernauer, Arbeitsstellenleiter der Jean Paul Edition, führt in die Thematik der durch „L.I.S.A. - Das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung” ermöglichten Lesung ein.

Vom wahren Leben. Aus Wilhelm Heinses Aufzeichnungen und Briefen
Vom wahren Leben. Aus Wilhelm Heinses Aufzeichnungen und Briefen

Wenige Jahre vor Goethe bereiste der deutsche Dichter Wilhelm Heinse von 1780 bis 1783 die Schweiz und Italien. Als Schriftsteller in Deutschland schon vor seiner Reise berühmt und skandalträchtig, brachte er das Material zu einem Roman zurück, der als erster Künstler- und Renaissanceroman der europäischen Literatur Furore machte und wegen der erotischen Szenen für einigen Aufruhr sorgte: Ardinghello. Auf der Reise entstanden auch zahlreiche Briefe und umfangreiche Aufzeichnungen. Vor der Natur der Schweiz und Italiens und vor den Statuen der Antike und den Bildern der Renaissance entwickelte Heinse sein Sehen und seine Kunst. Indem er den Sinnen eine Sprache gab, erneuerte er die deutsche Literatur und die deutsche Sprache wie wenig andere neben ihm.

 

Hauptwerke Wilhelm Heinses sind neben dem Ardinghello und den Briefen seine Aufzeichnungen. Sie zeigen den Schriftsteller auch als Kritiker, als Gelehrten, als Philosophen in einer bis dahin kaum bekannten Sprachgewalt, die gestützt ist von Wissen und durchdrungen von Refl exion. Von 2003 bis 2005 konnte Dank einer umfassenden Förderung durch die Gerda Henkel Stiftung der Frankfurter Nachlass mit den gesamten Aufzeichnungen erstmals vollständig gedruckt und kommentiert bei Hanser herausgegeben werden. Die Lesung wird mit Hilfe von L.I.S.A.– dem Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung im Rahmen des Jahresthemas Artefakte. Wissen ist Kunst, Kunst ist Wissen der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften durchgeführt.

 

Begrüßung
Günter Stock
Akademiepräsident
 

Angela Kühnen
Mitglied des Vorstands der Gerda Henkel Stiftung

Einführung
Markus Bernauer
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Jean Paul Edition
 

Lesung
mit
Friedhelm Ptok
und
Sabine Falkenberg

 

Dauer: 1½ Stunden. Die Veranstaltung wird aufgezeichnet, kein Einlass nach Beginn.

Dauer: 1½ Stunden. Die Veranstaltung wird aufgezeichnet, kein Einlass nach Beginn. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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