Der unter Leitung des Akademiemitgliedes Wolfgang Gerok tätige Arbeitskreis aus Berliner Fachvertretern hat vier Forschungsschwerpunkte der molekularen Medizin in Berlin identifiziert: Infektion und Immunologie; Neurowissenschaften; Herz-Kreislauf-Forschung; Krebsforschung.

 

In jedem vom Arbeitskreis untersuchten und von auswärtigen Experten evaluierten Forschungsschwerpunkt besitzt Berlin einzelne international kompetitive und zur Weltspitze gehörende Forscher und Forschergruppen.

 

Besondere Bedeutung für die Entwicklung der Molekularen Medizin kommt den interdisziplinären Forschungsverbünden zu. Es sind dies: Klinische Pharmakologie; Genomforschung; RNA-Technologien; Strukturelle Biologie.

 

Die Existenz dieser Querschnittsfächer gibt Berlin nach Auffassung der Gutachter eine Sonderstellung bei der Forschung auf dem Gebiet der Molekularen Medizin. In der RNA-Technologie und der Strukturbiologie nehmen die Berliner Forscher und Forschergruppen derzeit bereits eine internationale Spitzenstellung ein.

 

Zur Sicherstellung einer nachhaltigen, an höchsten internationalen Standards orientierten Entwicklung wird empfohlen:

  1. Berufungen der beteiligten Institutionen sollten aufeinander abgestimmt werden und die Molekulare Medizin sowie die damit verbundenen Schwerpunkte sollten besonders berücksichtigt werden.
  2. Kliniken, Institute und Studiengänge, die am Konzept der Molekularen Medizin beteiligt sind, sollten bei der Ausstattung mit Sachmitteln und bei notwendigen Bauvorhaben besonders berücksichtigt werden.
  3. Der institutionelle Status der an den Schwerpunkten der Molekularen Medizin beteiligten Einrichtungen sollte gesichert bleiben. Dies gilt besonders für das Universitätsklinikum Benjamin Franklin der Freien Universität Berlin, die Charité und den Campus Buch, die entsprechend den Empfehlungen des Wissenschaftsrates weiter entwickelt werden.
  4. Die Kooperation zwischen den grundlagenorientierten und den klinischen Arbeitsgruppen sollte intensiviert und auf zentrale Themen fokussiert werden.
  5. Es sollte überlegt werden, ob für Forschungsprojekte der Molekularen Medizin zusätzliche Mittel bereitgestellt werden können, die dann innerhalb der Verbünde nach Leistungskriterien vergeben werden.
  6. Zur kontinuierlichen Sicherung der Qualität sollten regelmäßige externe Begutachtungen in allen beteiligten Einrichtungen durchgeführt werden.
  7. Die Kooperation von universitären und außeruniversitären Wissenschaftlern, Arbeitsgruppen und Institutionen mit der Wirtschaft sollte gefördert werden. Ausgründungen von Biotechnologie-Firmen durch junge Wissenschaftler bedürfen der besonderen Unterstützung.

 

 

 

Kontakt
Dr. Ute Tintemann
Referentin
Referat Arbeitsgruppen
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