Salon Sophie Charlotte 2024

ZEIT

Beim Salon Sophie Charlotte 2024  befasst sich die Akademie gemeinsam mit prominenten Gästen mit der Frage nach der „Zeit“: Was ist Zeit und wie ist sie entstanden? Gibt es überhaupt „die Zeit“? Wie prägt Zeit unser Leben, unseren Alltag, unser Handeln? Inwiefern bestimmt Zeit die Gesellschaft und ihre Institutionen? Welchen Einfluss hat Zeit auf Forschung in Vergangenheit und Gegenwart?

Das Salon-Programm greift mit Diskussionen, Lesungen, Ausstellungen und Performances vielfältige Fragen nach der Zeit auf. Im Vordergrund stehen Zeitdiagnosen und Gegenwartsanalysen ebenso wie historische Zeitkonzeptionen. Mitglieder der Akademie und Mitarbeitende ihrer Forschungsprojekte diskutieren mit Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Journalismus, Literatur, Musik und Bildender Kunst.


LEIBNIZ-SAAL

Salon Sophie Charlotte 2024 – Eröffnung // Zeit und Wissenschaft

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Salonzeit - Eröffnung des Salons durch Christoph Markschies, Akademiepräsident

Was bedeutet Zeit für Gesellschaft und Wissenschaft? Was ist das für eine Zeit, in der wir gerade leben? Wieviel Zeit bleibt uns noch angesichts aktueller Katastrophen? Und was heißt es, wenn von Zeitenwenden die Rede ist? Das Programm im Leibniz-Saal widmet sich einigen großen Fragen unserer Gegenwart und lädt am Ende dazu ein, mithilfe der Literatur unserer Zeit zu entfliehen.

Gastgeberin: Alena Buyx (Medizinethikerin, Vorsitzende des Deutschen Ethikrats)

Zeit und Wissenschaft

Warum beschäftigt sich eine Akademie der Wissenschaften mit dem Thema Zeit? Was bedeutet Zeit in den Wissenschaften? Wie ist die Forschung der Akademiemitglieder von Zeit geprägt? Die kurzen Impulse neuer Akademiemitglieder aus verschiedenen Fachdisziplinen nähern sich unter der Leitfrage „Was hat das Thema Zeit mit meiner Forschung zu tun?“ dem Schwerpunkt des diesjährigen Salon Sophie Charlotte. Mit Anita Traninger (Literaturwissenschaftlerin, Freie Universität Berlin), Cornelia Woll (Politikwissenschaftlerin, Hertie School) und Hanna Kokko (Evolutionsbiologin, Johannes Gutenberg-Universität Mainz), moderiert von Christoph Markschies.

Wieviel Zeit haben wir noch? Klima und die Folgen

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Die Zeit drängt. Schon jetzt sind große Teile der Erde durch den Klimawandel unwiederbringlich zerstört, leiden die Menschen unter seinen zerstörerischen Folgen. Bleibt noch Zeit, um die Katastrophe abzuwenden? Darüber, wie sich die Menschheit dieser großen globalen Herausforderung stellen muss, sprechen der Ökonom Ottmar Edenhofer (Akademiemitglied, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung), die Klimaschutzaktivistin Carla Reemtsma (Fridays for Future Deutschland) und die Historikerin Hedwig Richter (Universität der Bundeswehr München) mit Moderatorin Stephanie Rohde (Deutschlandfunk). Wie kann ein gemeinsamer Weg von Klimabewegung, Wissenschaft und Politik aussehen?

Die Zeit, in der wir leben

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Die Autorin Julia Franck (Thomas Mann Fellow 2024), der Soziologe Steffen Mau (Akademiemitglied, Humboldt-Universität zu Berlin) und der Politiker Wolfgang Schmidt (Chef des Bundeskanzleramts) sprechen mit Moderatorin Shelly Kupferberg (rbb Kultur, Deutschlandfunk Kultur) über die Gesellschaft der Gegenwart und ihre aktuellen Herausforderungen. Welche Triggerpunkte gibt es innerhalb des öffentlichen Diskurses und wie können wir mit ihnen umgehen? Welche Rolle spielen Erinnerungen und Erzählungen für das Miteinander? Und wo verortet sich die Politik innerhalb der Transformation von Gesellschaft?

Kulturgüter im Zeithorizont des Digitalen

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Das Digitale ändert unseren Zugang zu Kulturgütern in vielfältiger Weise: Es emanzipiert sie nicht nur vom Material wie vom Ort (und rückt diese Bedingungen damit auch neu in den Blick), sondern es unterwirft sie – was viel seltener diskutiert wird – auch veränderten Zeitregimen infolge der neuen (in der Regel nicht auf Text und Zahlen begrenzten) medialen Bedingungen. „Langzeit“-Archivierung und -Verfügbarhaltung im Digitalen bringen völlig neue Ansprüche an die avisierte Dauer mit sich und konfrontieren in ihren wissenschaftlichen, rechtlichen und technischen Dimensionen ggf. auch unterschiedliche Zeit- und Relevanzvorstellungen. Was bedeutet das für kulturgutbezogene Sammlungs-, Archivierungs- und Forschungsvorhaben? Ein Podium mit der Musikwissenschaftlerin Dörte Schmidt (Akademiemitglied, Universität der Künste), den Kunsthistoriker:innen Bénédicte Savoy (Akademiemitglied, Technische Universität Berlin) und Lukas Fuchsgruber (Technische Universität Berlin), der Kirchenhistorikerin Irene Dingel (Akademiemitglied der AdW Mainz und Johannes Gutenberg-Universität Mainz) und Christian Höppner (Deutscher Kulturrat).


EINSTEIN-SAAL

Bild und Zeit

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Bei der Betrachtung von Bildern wird dem Faktor Zeit meist keine besondere Bedeutung beigemessen. Anders als bei einem Text scheint beim Bild alles auf den ersten Blick gegenwärtig zu sein. Tatsächlich aber sind in Bildern verschiedene Zeitebenen miteinander verschränkt – so z.B. die Zeitspanne, die man vor dem Werk verbringt, die im Bild dargestellte Zeitlichkeit oder die Alterung des Bildträgers. Die Wahrnehmung von Bildern lässt sich daher nicht als simultane Schau eine gegebenen Ganzen verstehen, sondern vollzieht sich in einer eigenen Zeit. Dabei kann das Sehen vorgezeichneten Spuren folgen oder auch aus einer Fülle von Angeboten auswählen.

Die Kunsthistoriker:innen Johannes Grave (Friedrich-Schiller Universität Jena) und Charlotte Klonk (Humboldt-Universität zu Berlin) gehen der Frage nach, wie Bild und Zeit zusammenhängen.

Zeit und Rituale

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Rituale gliedern die Zeit. Wo sonst nur unmerkliche, fließende Übergänge wären, stiften Rituale Zäsuren und Kontinuität zugleich. Sie trennen das alte Jahr vom neuen, die Kindheit vom Erwachsensein, das Leben vom Tod. Indem sie den individuellen Einschnitt markieren, sorgen sie zugleich dafür, dass die Ordnung als ganze die gleiche bleibt. Jede Gesellschaft hat ihre spezifischen Rituale und lässt sich über diese Rituale beschreiben.

Barbara Stollberg-Rilinger (Historikerin, Akademiemitglied, Wissenschaftskolleg zu Berlin), Hans-Georg Soeffner (Soziologe) und Michael Lackner (Sinologe) diskutieren das Verhältnis von Zeit und Ritual anhand von Beispielen aus der chinesischen Kaiserzeit, der europäischen Vormoderne und der Moderne.

Die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen

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In zwei Positionen und im gemeinsamen Gespräch wird die ebenso paradoxe wie populäre Zwillingsformel von der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen auf ihren Ursprung in der Kunst und deren Geschichte zurückgeführt. Sie wird auf ihr Potential hin befragt, unterschiedliche gleichzeitige Erfahrungen und Phänomene in ihrer konfliktuellen Wechselwirkung zu beschreiben, ohne dabei die Geschichte aufzuheben. Ein Gespräch zwischen den Kunsthistorikern Andreas Beyer (Universität Basel, Gerda Henkel Stiftung) und Horst Bredekamp (Humboldt Universität zu Berlin, Akademiemitglied).

Bedenkzeit – Nachspielzeit – Zeitnot. Laut nachgedacht über Zeit im Sport

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Eine Voraussetzung, um Sport treiben zu können, ist Zeit. Nur wer Zeit hat, kann auch Sport machen. Die moderne Arbeitswelt und die neue Taktung des Lebens nach der Uhr waren entscheidende Bedingungen für die gesellschaftliche Etablierung des Sports. Zeit spielt aber auch eine entscheidende, wenn auch sehr unterschiedliche Rolle innerhalb des Sports. Je nach Sportart geht es zum Beispiel um Timing im Zusammenhang mit Bewegung und Koordination oder um die Messung von Tempo bzw. Geschwindigkeit oder um die Bestimmung bzw. Begrenzung von Spielzeit. Zeit ist dann nicht zuletzt eine disziplinierende und taktisch einsetzbare Ressource. Vom Zeitdruck für Sportler und Sportlerinnen ganz zu schweigen. Im Gespräch denken Kathrin Lehmann, ZDF-Expertin und ehemalige Profisportlerin, und Philosoph Gunter Gebauer (Freie Universität Berlin) mit Moderator Georgios Chatzoudis (Gerda Henkel Stiftung) über diese unterschiedlichen Aspekte und Dimensionen von Zeit und Sport 45 Minuten lang frei und laut nach. Zeitnot inklusive.


ATRIUM

Gesellschaftliche Arbeitsteilung in der multiplen Krise

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Nicht nur die Krise multipliziert sich – von Migrationskrisen über Pandemien bis hin zu neuen kriegerischen Auseinandersetzungen; von Frontstellungen zwischen demokratischen und autokratischen Regimen mit ihren ökonomischen, energiepolitischen oder geostrategischen Folgen bis hin zur Generationenaufgabe der Bewältigung des Klimawandels. Auch die gesellschaftlichen Perspektiven auf diese Krisen kommen nur im Plural vor: Politische, ökonomische, rechtliche, wissenschaftliche, mediale und nicht zuletzt religiöse Perspektiven lassen sich nicht zu einem Gesamtbild verschmelzen, sondern operieren mit multiplen Anschauungen. Die Fritz Thyssen Stiftung hat einen Arbeitskreis eingerichtet, der die multiplen Krisen unter multiplen Perspektiven untersucht und nach Formen gesellschaftlicher Arbeitsteilung fragt. Die beiden Leiter des Arbeitskreises, Armin Nassehi (Ludwig-Maximilians-Universität München) und Peter Strohschneider (ehem. Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft), werden zunächst im gemeinsamen dann in einem geöffneten Gespräch dieses Forschungsprogramm erläutern.

Die Zukunft der Arbeit

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Die Herausforderungen unserer Zeit – insbesondere die Klimakrise, die demografische Entwicklung und die digitale Transformation – erfordern ein neues Nachdenken darüber, was Arbeit ist und welche Rolle sie in der Gesellschaft spielt. Vor diesem Hintergrund widmete sich in den letzten zwei Jahren eine interdisziplinär zusammengesetzte Arbeitsgruppe des Ständigen Ausschusses der Nationalen Akademie der Wissenschaften (Federführung: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften) wesentlichen Aspekten der Frage, wie die Arbeit von morgen neu gestaltet werden kann. Die Ergebnisse sind in einer Stellungnahme dargelegt, die hier erstmalig vorgestellt und öffentlich diskutiert wird. Mit Jutta Allmendinger (Sprecherin der Arbeitsgruppe, Akademiemitglied, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung), Jürgen Kocka (Akademiemitglied, Freie Universität Berlin) und Regine Leibinger (Barkow Leibinger Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin).

In Kooperation mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB).

Corona und (k)ein Ende? Rückblick auf eine bewegte Zeit

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Vier Jahre sind vergangen seitdem die deutsche Öffentlichkeit erstmals von einem Virus hörte, das sich rasant auszubreiten begann. Im Januar 2020 gab es den ersten bestätigten Covid-19-Fall in Deutschland. Was danach passierte, ist bekannt: Infektionswellen, überfüllte Krankenhäuser, Abstands- und Hygieneregeln, Lockdowns…. Wie blicken wir heute auf diese Zeit, die – überlagert von weiteren Krisen – aus dem Zentrum der Öffentlichkeit verschwunden scheint, aber dennoch nach wie vor andauert? Wie bewerten wir das rasante Tempo ihrer Verbreitung und die damit einhergehende maximale Entschleunigung des gesellschaftlichen Lebens? Chemiker Patrick Cramer (Akademiemitglied, Präsident Max-Planck-Gesellschaft), Physikerin Viola Priesemann (Junge Akademie, Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation) und Politologin Barbara Prainsack (Universität Wien, Wissenschaftskolleg zu Berlin) werfen mit Moderatorin Anja Martini (NDR) einen Blick zurück auf den Umgang mit der Pandemie und einen Blick nach vorn auf die Forschungsfragen, die sich jetzt und künftig im Zusammenhang mit Covid-19 stellen. Wie sind die Maßnahmen und ihre Kommunikation im Nachhinein zu bewerten? Welche Forschungen hat Covid-19 angestoßen, und welche Forschungsfragen werden sich künftig stellen?

Zeitdimensionen im Universum und astronomische Kalenderanpassungen – Einblicke in die Astrophysik

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Wie keine andere Wissenschaft hat Astronomie unser Verständnis der Welt und das Leben auf der Erde geprägt. Mit dem Deutschen Zentrum für Astrophysik (DZA) soll es in der Lausitz künftig ein nationales Großforschungszentrum für astrophysikalische Forschung, Technologieentwicklung und Digitalisierung mit internationaler Strahlkraft geben. Der Astrophysiker Günther Hasinger (Gründungsdirektor des DZA und Akademiemitglied) spricht in seinem Vortrag „Das Schicksal des Universums“ über die gigantischen Zeiträume von 10^-42 Sekunden bis 10^70 Jahre, die das Universum überstreift. Astrophysiker Matthias Steinmetz (Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam, AIP, Akademiemitglied) referiert unter dem Titel „Weihnachten, Washingtons Geburtstag und High-Noon am Nachmittag – Amüsantes aus der Geschichte der Zeitmessung und des Kalenderwesens“ über den Gründungsakt von Akademie und AIP, das Kalenderpatent von 1700 und über Komplikationen mit der Zeitrechnung.


RAUM 228

Prize Papers und transatlantische Sklaverei

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Der Historiker Lucas Haasis (Prize Papers Projekt) führt in die Ausstellung „Prize Papers und transatlantische Sklaverei: Ausbeutung, Leid und angetanes Unrecht“ ein und berichtet von einem einzigartigen globalen Archiv der Frühen Neuzeit. Die Fotoausstellung will das Bewusstsein dafür schaffen und das Gedächtnis aufrechterhalten, dass letztlich gesamt Mitteleuropa in die Verschleppung und den Handel mit versklavten Menschen aus Afrika verstrickt war.

Link zur Fotoausstellung: www.prizepapers.de 

© 2024 Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften