Prof. Dr. iur. Dr. h.c. mult. Helga Nowotny erhält die Leibniz-Medaille 2018 der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

25.06.2018 | BBAW/PM-11/2018

Mit der Verleihung der Leibniz-Medaille 2018 an Professor Dr. iur. Dr. h.c. mult. Helga Nowotny würdigt die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften ihr außerordentliches und erfolgreiches Engagement als Förderin wissenschaftlicher Forschung und Bildung sowie von Spitzenforschung und Lehre an den Universitäten. Die Leibniz-Medaille wird am 30. Juni 2018 im Rahmen der Festsitzung der Akademie zum Leibniztag verliehen.

Helga Nowotny gehört zu den einflussreichsten Wissenschaftlern, Wissenschaftspolitikern und Intellektuellen unserer Zeit. Mit ihrem Lebenswerk hat sie auf das eindrücklichste demonstriert, dass es möglich ist, eigene wissenschaftliche Spitzenleistungen in produktiver Weise mit aktivem Wirken in Wissenschaftsorganisationen und in der Wissenschaftspolitik zu verbinden.

1937 in Wien geboren, hat Helga Nowotny dort Jura studiert und wurde zum Dr. iur. promoviert. Anschließend erwarb sie an der Columbia University (New York) einen Ph.D. in Soziologie. Seit Jahrzehnten ist sie auf vielen Forschungsgebieten publizistisch tätig. In den 1990er Jahren hatte sie sich der entstehenden Wissenschaftsforschung zugewandt und auf diesem Gebiet bahnbrechende und international hochanerkannte Untersuchungen vorgelegt: Hierzu gehören u. a. „The New Production of Knowledge“ (1994), „Re-Thinking Science“ (2001, dt. 2004) oder „The Cunning of Uncertainty“ (2015). Sie lehrte u. a. in Wien, Cambridge, Bielefeld und Budapest, war von 1998 bis 2002 Inhaberin des Lehrstuhls für Wissenschaftsphilosophie und -forschung an der ETH Zürich und überdies Vorsitzende und Mitglied zahlreicher internationaler wissenschaftlicher Beratungsgremien und Beiräte von Forschungsinstitutionen: So war sie von 1985-1992 Vorsitzende des Ständigen Komitees für die Sozialwissenschaften der European Science Foundation: von 2001-2006 stand sie dem European Research Advisory Board der Europäischen Kommission vor. Bleibende Verdienste hat sich Helga Nowotny um den European Research Council (ERC) erworben, dessen Vizepräsidentin (2007-2010) und Präsidentin (2010-2013) sie war. Sie hat diese junge Institution geprägt und stabilisiert und damit auch eine Schlüsselposition im Schnittpunkt von Wissenschaft und Politik in Europa wahrgenommen. Stets hat sie dafür gearbeitet, die grenzüberschreitende Vernetzung der Wissenschaften mit der Idee der europäischen Integration zu verbinden. Als einflussreiche Beraterin am Wissenschaftszentrum für Sozialforschung und am Wissenschaftskolleg zu Berlin hat Helga Nowotny aber auch in und für Berlin gewirkt.

Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften verleiht die Leibniz-Medaille als Anerkennung für Verdienste um die Förderung der Wissenschaften. Zuletzt erhielten sie das Stifterehepaar Josephine und Senator e.h. Dr. h.c. Hans-Werner Hector,  Prof. Dr. Dr. Andreas Barner  sowie Professor Dr. iur. Dr. h.c. mult. Hans F. Zacher . Im Jahr 2018 werden zwei Leibniz-Medaillen verliehen: an Prof. Dr. iur. Dr. h.c. mult. Helga Nowotny und an Dr. rer. pol. Walter Wübben (siehe PM 14/2018 ).

Pressemitteilung (PDF, 61KB)

Pressekontakt:
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Gisela Lerch, Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Jägerstraße 22/23
10117 Berlin
Tel. 030/20370-657
Fax: 030/20370-366
E-Mail: lerch@bbaw.de 
www.bbaw.de 

© 2024 Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften