Projekt „edition humboldt digital“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften erhält den ersten Preis des Berliner Digital Humanities-Preises 2017

13.06.2017 | BBAW/PM-08/2017

Zum dritten Mal verlieh der Interdisziplinäre Forschungsverbund Digital Humanities in Berlin (if|DH|b) den Berliner Digital Humanities-Preis. Der mit 2000 Euro dotierte erste Preis ging an das Projekt „edition humboldt digital“, eine Publikation des Akademienvorhabens »Alexander von Humboldt auf Reisen – Wissenschaft aus der Bewegung« der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW).

Ausgezeichnet wurden im Rahmen der Festveranstaltung in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften technisch und wissenschaftlich innovative DH-Projekte aus dem Raum Berlin.

In seinem Grußwort sagte Akademiepräsident Martin Grötschel, „dass die informationstechnischen und mathematischen Methoden der ‚Digital Humanities‘ den Geisteswissenschaften neue Perspektiven zur Beantwortung ihrer Fragen eröffnen. Dazu gehören zum Beispiel Algorithmen zur Analyse komplexer Daten und Texte. Die Verleihung des Digital Humanities-Preises durch den Interdisziplinären Forschungsverbund Digital Humanities in Berlin (if|DH|b) ist eine hervorragende Gelegenheit, auf herausragende Berliner Projekte auf dem Gebiet hinzuweisen.“

Laudator Gerd Graßhoff begründete die Vergabe des ersten Preises an das Projekt „edition humboldt digital “ durch die Jury mit den Worten: „Wir prämieren nicht den Umfang des Projekts, noch seine bisherige Dauer, und auch nicht die Honorigkeit oder Bedeutung des Gelehrten Alexander von Humboldt. Wir prämieren den Willen, die Vorbereitung und den Beginn einer Reise in die digitale Welt, zu der sich Projektleitung, die vielen Mitarbeiter und die fördernden Institutionen entschlossen haben und auf der sie sich mittlerweile befinden. Diese Reise führt aus den heimatlichen Gefilden der klassischen Edition zur hybriden digitalen Edition. Sie führt – um im Bild zu bleiben – über gefährliche Furten in teilweise unkartiertes Neuland.“ Die „edition humboldt digital “ wurde im Rahmen der gemeinsamen Forschungsförderung von Bund und Ländern im Akademienprogramm mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und mit Mitteln des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung erarbeitet.

Den mit 1000 Euro dotierten zweiten Preis vergab die Jury an das Projektteam „Durchblick – Historische Glasdias digital “. Das Projekt der Mediathek des Instituts für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin digitalisiert die historische Glasdiasammlung des Instituts für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin. Geleitet wird es von Georg Schelbert, unterstützt wird es von der Servicestelle für Digitalisierung (digis ) und der Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. „Dabei werden“, so Heike Neuroth in ihrer Laudatio, „in vorbildlicher Weise die „open science“-Leitlinien wie „freier Austausch, breite Vernetzung und offene Nachnutzung im Open Access-Sinne“ von Beginn an konsequent berücksichtigt, so dass Forschung und Lehre gleichermaßen davon profitieren.“

Die Jury bildeten in diesem Jahr Nicolas Apostolopoulos (Freie Universität Berlin, Leiter des Center für Digitale Systeme), Anne Baillot (Centre Marc Bloch, INRIA, Arbeitsgruppe DARIAH-EU), Marian Dörk (Fachhochschule Potsdam, Urban Complexity Lab, Informationsvisualisierung), Gerd Graßhoff (Humboldt-Universität zu Berlin, Sprecher des Exzellenzclusters Topoi), Claudia Müller-Birn (Freie Universität zu Berlin, Informatik/Human-Centered Computing) und Heike Neuroth (Fachhochschule Potsdam, Bibliotheks- und Informationswissenschaft).

Der if|DH|b bündelt und vernetzt seit 2013 die Vielzahl der ambitionierten Projekte, Institutionen, Initiativen und Aktivitäten im Raum Berlin und Brandenburg. Er schafft ein Forum für die Stärkung der gemeinsamen Interessen in Forschung, Lehre und nachhaltiger Datenbereitstellung über die etablierten Fach- und Organisationsgrenzen hinweg. In gemeinsamer Arbeit sollen die Leistungen und Kompetenzen auf dem Gebiet der Digital Humanities sichtbar gemacht und ausgebaut werden. Der Verbund wird an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften koordiniert.

Bildmaterial finden Sie unter: www.ifdhberlin.de/dh-preis/ 

Pressemitteilung als PDF (PDF, 125KB) 

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