Wissenschaft trifft Comic: Die Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA) veröffentlicht ihren ersten Wissenschaftscomic

24.01.2018 | BBAW 3/2018

Welche Rolle können Salzpflanzen bei der Gewinnung von Bioenergie spielen? Die Mitglieder der Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA) Ahmed Debez, Skander Elleuche, Jan Friesen und Carsten Montzka, gingen dieser Frage in einem interdisziplinären und länderübergreifenden Forschungsprojekt nach. Jetzt haben sie die Kernaussagen ihrer Forschungsergebnisse als Wissenschaftscomic umgesetzt. Dieser wird am 26. Januar 2018 bei einem öffentlichen Launch-Event in Berlin vorgestellt.

Wissenschaft ist vielschichtig und komplex. Umso mehr braucht es geeignete Formate, um wissenschaftliche Informationen und Ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln und Wissen auf eine neue Art zugänglich zu machen. Mit dem ersten AGYA Wissenschaftscomic verknüpft die Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA) daher naturwissenschaftliche Inhalte und visuelle Kunst. Am 26. Januar 2018 wird die Graphic Novel mit dem Titel „The Rise of the Incredible Salty Salicornia Power Plant“ erstmals einem breiten Publikum vorgestellt.
Der Wissenschaftscomic der AGYA-Mitglieder Skander Elleuche (Biotechnologie, Bergisch Gladbach) und Jan Friesen (Öko-Hydrologie, Leipzig), gestaltet von den Illustratoren Tyasseta & Siloy, thematisiert die Eignung von Salzpflanzen für die Gewinnung von Bioenergie. Dabei stellt der Wissenschaftscomic die Ergebnisse eines interdisziplinären und länderübergreifenden AGYA-Forschungsprojekts vor.

Das Launch-Event in Berlin ist ebenfalls interdisziplinär angelegt und vereint arabistische, wissenschaftsjournalistische und literaturwissenschaftliche Perspektiven zum Thema. Auf Einladung von AGYA trägt Prof. Dr. Thomas Bauer (Westfälische Wilhelms-Universität Münster) über Halophyten in der klassischen arabischen Pflanzenkunde vor und referiert über vormoderne Verwendungsweisen von Salzpflanzen, unter anderem als Nahrungsergänzungsmittel in der Kamelzucht. Verleger und Literaturwissenschaftler Dr. Christian A. Bachmann spricht über die ästhetische Rahmung von wissenschaftlichen Fakten in Comics sowie über die Frage, wieviel Kunst die Wissenschaft bzw. wieviel Wissenschaft die Kunst verträgt. Moderiert wird der Abend von Arabistin und Comic-Wissenschaftlerin Anna Gabai.
Über die Möglichkeiten und Herausforderungen von Wissenschaftstransfer in Form eines Comics spricht Ashraf Amin aus ägyptischer Perspektive. Als Leiter des Ressorts „Wissenschaft und Gesundheit“ der ägyptischen Zeitung Al Ahram berichtet er zudem über die täglichen Herausforderungen der Wissenschaftskommunikation und –vermittlung in arabischen Medien.

Im Anschluss an die Kurzvorträge stellt der Initiator des Comic-Projekts und AGYA Co-Präsident Dr. Jan Friesen den ersten AGYA Wissenschaftscomic „The Rise of the Incredible Salty Salicornia Power Plant“ vor. „Mit dem Comic wollen wir unsere Forschungsergebnisse einem breiten Publikum in unterhaltsamer und verständlicher Weise vermitteln und damit ein vielschichtiges und komplexes Themen einer größeren Öffentlichkeit zugänglich machen“, erklärt Friesen. Für die Vermittlung komplizierter wissenschaftlicher Fakten in einfachen Worten haben die Wissenschaftler die Figur des Science Jinn entwickelt, ein uraltes, magisches Wesen. "Der Science Jinn ist dazu da, eigenes Fach und Detailwissen einem Fachfremden verständlicher zu erklären", sagt Friesen. „Dieses Erklären von eigenem Fachwissen ist auch in unserem interdisziplinären Forschungsprojekt wichtig, auf dessen Ergebnisse der Science Comic basiert.“
Das Forschungsprojekt haben die beiden Wissenschaftler Skander Elleuche und Jan Friesen gemeinsam mit ihren AGYA-Kollegen Ahmed Debez (Pflanzenbiologie, Tunis) und Carsten Montzka (Umweltforschung, Jülich) gestartet. Ihre These: Die Verwendung von Salzpflanzen, sogenannte Halophyten, könnte mittelfristig eine wirtschaftlich tragfähige und ökologisch nachhaltige Lösung für die Herstellung von Biokraftstoffen darstellen. Da Halophyten in einer Umgebung mit hohem Salzgehalt überleben und gedeihen und damit nicht mit herkömmlichen Kulturpflanzen um Ackerflächen oder Süßwasservorkommen konkurrieren, könnten salzreiche Standorte eine wirtschaftliche Aufwertung erfahren.
Am Veranstaltungsabend werden bei einem Meet and Match Dinner aus „Salicornia“, also essbaren Salzpflanzen, Speisen kreiert. Besucher haben die Gelegenheit sich über Wissenschaftskommunikation, insbesondere Wissenschaftscomics, die Verbindung von Kunst und Wissenschaft, sowie über neue Projekte auszutauschen.

Freitag, 26. Januar 2018
Picture It! The Potential of Halophytes in Bioenergy Production

Launch of the 1st AGYA Science Comic
26. Januar 2018, 17 bis 21 Uhr
Ehemaliges Stummfilmkino Delphi, Gustav-Adolf-Straße 2, 13086 Berlin
Sprache: Englisch

17:00 Uhr    Begrüßung
Dr. Jan Friesen (Öko-Hydrologie, Helmholz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig, AGYA-Mitglied und Co-Präsident)
        
17:15 Uhr    Keynotes
„Halophytes in Premodern Arabic Plant Classifications“
Prof. Dr. Thomas Bauer (Arabistik und Islamwissenschaften, Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

New Ways in Science Communication in the Arab World on the Example of Egypt”
Ashraf Amin (Journalist, Kairo)

„Picturing the Observer: Framing Telescopes and Microscopes in 19th Century Cartoons and Early Comics”
Dr. Christian A. Bachmann (Verleger & Literaturwissenschaftler, Berlin)

18:30 Uhr    Launch des ersten AGYA-Wissenschaftscomics „The Rise of the Incredible Salty Salicornia Power Plant”
Dr. Jan Friesen (Helmholz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig, AGYA-Mitglied und Co-Präsident)

19:00 Uhr    Meet and Match Dinner

21:00 Uhr    Ende der Veranstaltung
Moderation: Anna Gabai (Arabistin, Comic-Wissenschaftlerin und Erwachsenenpädagogin, Berlin)
Die Teilnahme ist kostenfrei, um eine vorherige Anmeldung unter agya@bbaw.de  wird gebeten. Am Abend erhält jeder Besucher ein kostenloses Exemplar des Comics.

Die Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA)
Die Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA) an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) und an der Academy of Scientific Research & Technology (ASRT) in Ägypten wurde 2013 als erste bilaterale junge Akademie weltweit gegründet. Sie bietet derzeit über 50 Mitgliedern – paritätisch deutsche und arabische Wissenschaftler – die einmalige Möglichkeit, interdisziplinäre Forschungsprojekte im Rahmen der arabisch-deutschen Wissenschaftszusammenarbeit zu entwickeln und zu implementieren. Die Mitglieder sind exzellente Wissenschaftler (3-10 Jahre nach der Promotion) aus den verschiedensten akademischen Disziplinen. AGYA wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) von 2016 bis 2020 mit vier Millionen Euro gefördert.

Bildmaterial
Gerne stellen wir Ihnen folgende Bilder zur honorarfreien Verwendung im Zusammenhang mit der Berichterstattung über die Veröffentlichung des ersten AGYA-Wissenschaftscomics bei Nennung der Quelle zur Verfügung. Für Ihre Anfrage kontaktieren Sie bitte: Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA), Dr. Sabine Dorpmüller, E-Mail: dorpmueller@bbaw.de 

Pressemitteilung als PDF (PDF, 532KB) 

Weitere Information:
www.agya.info 
Twitter @AGYA_events 
Facebook: www.facebook.com/agya.info 

Kontakt:
Prof. Dr. Verena Lepper (AGYA Principal Investigator)
Dr. Sabine Dorpmüller (German Managing Director)
Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA)
an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW)
Jägerstr. 22-23
10117 Berlin
E-Mail: agya@bbaw.de 
Tel.: +49 030 20370281

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