In den letzten fünf Jahren hat sich die Anwendung der Paläogenetik zur Erforschung des Frühmittelalters stark gewandelt: Von einem umstrittenen und fragwürdigen Übergriff der Naturwissenschaften in die geisteswissenschaftliche Forschung, mit Schwerpunkt auf der Bestimmung von ethnischer Identität, wurde sie zu einem wesentlichen Instrument zum Verständnis von Bevölkerungsvielfalt, Mobilität, Sozialstruktur, kulturellen Praktiken, Geschlechterrollen und der komplexen Beziehung zwischen materieller Kultur und Abstammung.